Schwabing:Vorbildlich

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Am Ackermannbogen entsteht ein Mehr-Zonen-Garten

Der Stadtacker im Neubauquartier am Ackermannbogen wird zum Mehr-Zonen-Garten. Das rund 1000 Quadratmeter großen Gelände, vor kurzem bereits als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt im Rahmen des Sonderwettbewerbs "Soziale Natur - Natur für alle" ausgezeichnet, nimmt damit erneut eine Vorreiterrolle ein - als Modellprojekt für andere Stadtquartiere.

"In Zeiten, in denen durch Nachverdichtung das Grün immer mehr aus den Ballungsgebieten verschwindet, ist es umso wichtiger, die verbleibenden Freiflächen ökologisch und sozial aufzuwerten", heißt es in dem von den Vereinsaktiven entwickelten und von Westschwabings Lokalpolitikern "ausdrücklich" befürworteten Konzept "Vielfalt im Quartier". Mehr-Zonen-Gärten bestehen aus Nutzgarten, artenreichen Wildblumenwiesen, vielgestaltigen Hecken mit dazugehörigem Unterwuchs und einem Bereich nach dem Prinzip des essbaren Wildpflanzenparks.

Das Baureferat Gartenbau unterstützt das Projekt und will es nun "bis zum Sommer" umsetzen. Der westliche Rasenstreifen entlang des Stadtacker-Zauns soll sich in eine Wiese verwandeln, die nur zweimal im Jahr gemäht wird. Südlich des Gemeinschaftsgartens entsteht eine "wärmeliebende Ruderalflur", eine Art Wildnis, die dem Standort angepasste Tier- und Pflanzenarten sich erst erobern müssen. Auf Wunsch der Landschaftsarchitekten, die das Urheberrecht für die Gestaltung der Grünanlagen der Siedlung innehaben, müsse dabei aber "jeweils ein Abstand von eineinhalb Metern zu den Wegeflächen eingehalten werden und die südöstliche Ecke der Einfriedung des Stadtackers frei bleiben", sagt der Leiter der Abteilung Gartenbau, Florian Hochstätter. Auch zwei Wildbienen-Niststämme sollen in Kooperation mit der Wildtierstiftung in der Ruderalflur etabliert werden - "sobald die Niststämme geliefert sind".

Auf Bitte des Vereins pflanzt das Baureferat außerdem eine "Naschhecke" aus Sträuchern mit essbaren Früchten entlang des östlichen Zauns. Hecke und Ruderalflur könnten "im Rahmen einer Grünanlagen- oder Biotop-Patenschaft" gerne von den Nachbarn gepflegt werden, sagt Hochstätter: "Die Paten würden die Pflege als ehrenamtliche Aufgabe übernehmen und dazu eine Vereinbarung mit dem Baureferat Gartenbau treffen." Sollte die Patenschaft nicht zustande kommen, kümmere sich das Baureferat selbst um die Pflege.

© SZ vom 22.04.2020 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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