Diese Lektion wird ein Münchner Schüler so schnell sicher nicht vergessen. Das Amtsgericht verhängte gegen den 18-Jährigen jetzt eine Woche Dauerarrest. Außerdem verpflichtete es ihn zur Teilnahme an einer dreimonatigen Suchtberatung. Der Grund für diese Maßnahme: Der Schüler hatte in der Franzstraße in Schwabing im September vergangenen Jahres einen Studenten mit einem verbotenen Butterfly-Messer bedroht, weil er von ihm eine Zigarette haben wollte.
Der Student stand vor einem Lokal und rauchte, als der Schüler ihn in barschem Ton mehrfach aufforderte, ihm eine Zigarette zu geben. Der Student erwiderte: "Es kann nicht sein, dass man so nach einer Zigarette fragt." Der 18-Jährige ging daraufhin weg. Allerdings kam er kurze Zeit später zurück und verlangte von dem 25-Jährigen erneut eine Zigarette. Der Student sagte, er habe keine. Daraufhin zog der Schüler sein Butterfly-Messer, das wegen seiner Klingenlänge von rund zehn Zentimetern verboten ist, und klappte es mit einer schwungvollen Bewegung auf. Die Klinge hielt er dem Studenten erst an die Brust, dann an den Hals und drückte ihn dabei gegen ein Fenster des Lokals. Gäste, die die Attacke beobachtet hatten, kamen dem 25-Jährigen zu Hilfe. Der Schüler ließ von seinem Opfer ab und floh in Richtung Münchner Freiheit. Bei seiner Festnahme stellte die Polizei fest, dass der 18-Jährige nach Alkohol roch. Er hatte eine Blutalkoholkonzentration von rund 1,2 Promille. Da er bislang nicht vorbestraft ist, sah das Gericht von einer Jugendstrafe ab.