Schwabing:Markthalle statt Warenhaus

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Neues Stadtteilzentrum soll Karstadt am Nordbad ersetzen

Von Ellen Draxel, Schwabing

Die Eckdaten stehen fest: An der Schleißheimer Straße gegenüber dem Nordbad, wo von den Sechzigerjahren bis zur Insolvenz des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof das Lieblingskaufhaus der Schwabinger stand, soll ein "gemischt genutzter Stadtbaustein" entstehen. Ein Neubau, der sich in die Struktur der Umgebung mit ihren geschlossenen Blockrandbebauungen und teilweise begrünten Innenhöfen einfügt. Das hat der Planungsausschuss des Stadtrats jetzt beschlossen.

Die konkrete Ausgestaltung muss erst noch im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs erarbeitet werden. Klar ist aber bereits, dass das "Aushängeschild" des neuen Stadtteilzentrums eine einladende Markthalle werden soll, gepaart mit einem Nutzungsmix aus Einzelhandels- und Büroflächen, Gastronomie, "nicht störendem" Gewerbe und einer Kindertagesstätte. Geplant sind rund hundert Anwohnerparkplätze und "multifunktional nutzbare Grün- und Freiflächen in den Innenhöfen und auf den Dachflächen". Wohnungen, wie von lokalpolitischer Seite gefordert, werden nicht entstehen, sie sind laut dem für dieses Grundstück gültigen Erbbaurechtsvertrag nicht zulässig.

Angesichts der Klimaveränderungen kommt der Gestaltung der Freiräume eine besondere Bedeutung zu. Ein Gesamtkonzept soll nicht nur vielseitig nutzbare Grün- und Freiflächen in den Innenhöfen und auf den Dächern festlegen, die sich positiv auf das Mikroklima auswirken. Pro Arbeitsplatz, so die Devise, sind zwei Quadratmeter "Hof- oder Dachfläche mit Erholungsfunktion einzurichten". Auch der umliegende Baumbestand muss erhalten und in den Innenhöfen durch Großbäume ergänzt werden. Alle erforderlichen Stellplätze sowie rund hundert Anwohnerparkplätze sind in einer Tiefgarage nachzuweisen.

Für die Erbpachtnehmerin und Bauherrin, die Firma Ariston Grundbesitz GmbH & Co. 8. Beteiligungs KG, heißt es erst einmal, sich in Geduld zu üben. Von der alten Karstadt-Filiale mit ihrer Gesamtfläche von 22 000 Quadratmetern ist bereits kaum mehr etwas zu erkennen: Sie wird seit Februar abgerissen, diesen Herbst soll die Baufeldfreimachung beendet sein. Eine Zwischennutzung mit Action-Angeboten, wie sie sich das Jugendzentrum Juze für die Phase zwischen der Karstadt- Schließung und dem Abriss des Gebäudes gewünscht hatte, hatte sich nicht realisieren lassen.

© SZ vom 23.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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