Schwabing:Ab die Post

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Die Filiale an der Angererstraße ist schon zu, die an der Agnesstraße soll bald folgen. Dagegen regt sich Protest

Von Ellen Draxel, Schwabing

Rund zehn Jahre lang war die Post an der Angererstraße für Schwabinger eine Anlaufstelle, um Marken zu kaufen und Pakete aufzugeben. Seit März ist die Filiale dicht, geschlossen durch die Postbank, aus privatwirtschaftlichen Gründen. Dasselbe Schicksal droht noch heuer der "Agnes-Post" - die Bank, die unter den Kooperationspartnern das Sagen hat, will auch diese historische Poststelle schließen. Doch es regt sich Widerstand.

Der Bezirksausschuss Schwabing-West moniert, es sei "nicht hinnehmbar", zwei so extrem gut besuchte Standorte innerhalb kürzester Zeit zuzumachen. Die Lokalpolitiker sehen mit den Schließungen "die postalische Grundversorgung in ihrem mehr als 70 000 Bewohner zählenden Viertel "stark beeinträchtigt". Sie fordern deshalb nicht nur den Erhalt der Postfiliale an der Agnesstraße 1-5. Sie bitten auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), sich "dafür einzusetzen, dass die Deutsche Post AG ihre Postdienstleistungen flächendeckend im gesamten Stadtbezirk aufrechterhält". Und zwar ergänzend zum Gebiet um Agnes- und Angererstraße auch in den "stark unterversorgten" Gegenden rund um Hohenzollernplatz und Petuelring. Dort könnten zumindest Paketstationen mit Briefmarkenautomaten aufgebaut werden, fordern die Stadtteilpolitiker und stellen Bedingungen für künftige Post-Partner, insbesondere die barrierefreie Erreichbarkeit der Läden ist ihnen wichtig.

In der Nähe des früheren Standorts an der Angererstraße hat die Post mit 089 Bioeck inzwischen einen Kooperationspartner gefunden, an der Ecke Mainzer und Karl-Theodor-Straße. Im Falle der Agnesstraße jedoch laufe die Suche noch, sagt Post-Sprecher Dieter Nawrath. "Wir würden uns deshalb über Bewerbungen freuen." Sollte das Gebäude an der Agnesstraße, das vor fast hundert Jahren speziell für die Post gebaut wurde, stets ein Postamt war und heute unter Denkmalschutz steht, tatsächlich von der Post aufgegeben werden, besteht der Bezirksausschuss darauf, wenigstens an der weiteren Gestaltung und Nutzung des Gebäudes von Anfang an beteiligt zu werden.

© SZ vom 23.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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