Schriftsteller :Buch hören statt Buch lesen

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Liebesgeschichten, Fantasy- und Kriminalromane: Bei der ersten Moosacher Literatur-Nacht tragen 15 Autoren an verschiedenen, teils ungewöhnlichen Orten Passagen aus ihren Werken vor

Von Jana Heigl, Moosach

Einen Abend lang dem Alltag entfliehen und in die Welt der Literatur eintauchen - das wünschen sich viele. Nur wenige finden im Alltagsstress die Zeit, ein gutes Buch aufzuschlagen. Umso besser, dass die Buchhandlung Blattgold-Literatur am Freitag, 29. September, die erste Moosacher Literatur-Nacht zwischen 19 und 23 Uhr veranstaltet. 15 bekannte Autoren lesen einen Abend lang an 15 verschiedenen Orten aus ihren Büchern. Dabei entführen die Autoren ihre Zuhörer teils in die Vergangenheit, teils an ferne Orte. Wie Peter Orontes, der seinen Roman "Tochter der Inquisition" im Jahre 1388 nach Christus spielen lässt; die Inquisition ist in vollem Gange, eine Reihe von grausamen Morden passiert in Steyr. Mittendrin ist ein unerschrockenes Paar - bis einer von ihnen ins Visier des Inquisitors gerät. Orontes liest von 20 Uhr an im Immobilienservice Gericke, Pelkovenstraße 82. Anika Landsteiner hingegen erzählt in ihrem Buch "Gehen um zu bleiben" von ihrer Herzensangelegenheit, dem Reisen. Ihre Kernthese bei der Lesung von 20 Uhr an bei Apollo Optik am Bunzlauer Platz 7: Wer nicht wegfährt, kann auch nicht heimkommen.

Zwischen Liebesgeschichten und Fantasyromane schleicht sich auch immer wieder mal etwas zum Lachen: "A Hund bist fei scho!" titelt Johann Rottmeir seine Sammlung von bayerischen Sinnsprüchen, Redensarten und Lebensweisheiten. Er findet: Der bayerische Dialekt sollte unter Artenschutz gestellt werden. Rottmeir liest im Café Borstei an der Franz-Marc-Straße 9 von 19 Uhr an. Wer's lieber spannend mag, für den ermittelt Su Turhans Kommissar Pascha im Pavillon 3 der Mittelschule Moosach an der Leipziger Straße 7, als ein bestialischer Mord an einer jungen Frau in Istanbul seine Kreise bis nach München zieht. Oder man lauscht Friedrich Ani von 20 Uhr im Pelkovenschlössl am Moosacher Sankt-Martins-Platz 2, wenn er vom Mord an einem elfjährigen Jungen erzählt und von einem Ex-Kommissar, der sich daraufhin wieder in Fallprotokollen und Zeugenaussagen vergräbt.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Friedrich Ani

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(Foto: Robert Haas)

Su Turhan

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(Foto: Catherina Hess)

Thomas Montasser

Wen die Frage umtreibt, was sein wird, wenn er in Rente geht, der sollte Thomas Montasser zuhören. Monsieur Jean, ein langjähriger Concierge in einem Züricher Grand Hotel, geht in den Ruhestand und macht es sich zur Aufgabe, diskret in das Schicksal anderer Leute einzugreifen, denen das besondere Talent für das Glück bislang fehlte. Montasser liest in Harry's Home Hotel am Bunzlauer Platz 5 von 20 Uhr aus seiner Geschichte vor. Martina Fischer zog es auf eine Alm in die Berge. Kühe melken, Käse machen, Stall ausmisten - der harte Alltag einer Sennerin. Davon und vom Leben im Rhythmus der Jahreszeiten erzählt sie in der Einhorn-Apotheke, Franz-Marc-Straße 6, von 19 Uhr an.

Der Ablauf ähnelt der Musiknacht: Eine Lesung dauert jeweils 25 Minuten, dann folgt eine 35-minütige Pause, damit die Besucher von einem Ort zum anderen wechseln können; an jedem Ort findet die gleiche Lesung drei Mal statt. Für fünf Euro gibt es ein Eintrittsbändchen, das einem Zutritt zu allen Lesungen verschafft. Die Bänder sind im Vorverkauf im Pelkovenschlössl am Moosacher Sankt-Martins-Platz 2, bei Robra-Optik an der Pelkovenstraße 59 und bei Blattgold-Literatur am Bunzlauer Platz 7 erhältlich.

© SZ vom 28.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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