Schlampenmarsch in München:Mein Dekolleté gehört mir!

Sie protestieren gegen sexuelle Gewalt und deren Verharmlosung: Mit provokanten Outfits und deftigen Parolen sind mehrere hundert Menschen in einem "Schlampenmarsch" durch München gezogen. Die Demonstration ist Teil einer weltweiten Protestwelle, die in Kanada ihren Ursprung hat.

Beate Wild

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(Foto: Beate Wild)

Sie protestieren gegen sexuelle Gewalt und deren Verharmlosung: Mit provokanten Outfits und deftigen Parolen sind mehrere hundert Menschen in einem "Schlampenmarsch" durch München gezogen. Die Demonstration ist Teil einer weltweiten Protestwelle, die in Kanada ihren Ursprung hat. Samstagnachmittag in München: Am Goetheplatz versammeln sich viele leicht bekleidete Frauen. Sie protestieren nicht nur gegen sexuelle Diskriminierung und die Verharmlosung sexueller Gewalt, sondern auch dagegen, dass den Opfern sexueller Übergriffe die Schuld an der Tat gegeben wird. Besonders mutig zeigte sich diese junge Dame: Sie marschierte oben ohne mit. Während in ihrem Dekolleté "Love Sex" steht, hat sie sich ...

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... auf ihren Bauch "Hate Sexism" geschrieben. Nach Angaben der Polizei haben in München 350 Menschen teilgenommen - mehrheitlich Frauen. In Berlin waren es 1000 Teilnehmer. Auch weltweit sind in mehreren Städten Menschen auf die Straße gegangen. Auslöser der sogenannten Schlampenmärsche war der Rat eines kanadischen Polizisten, der Anfang des Jahres in Toronto gesagt hatte: "Frauen sollten sich nicht wie Schlampen anziehen, wenn sie nicht zu Opfern werden wollen." Dieser Satz hat daraufhin weltweit für große Empörung gesorgt. Mit viel nackter Haut ...

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(Foto: Beate Wild)

... oder - wie hier - mit künstlichen Brüsten versuchten die Frauen in München auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen: Ein Zeichen gegen sexuelle Gewalt zu setzen. Viele hatten ...

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... neben aufreizender Kleidung auch provokante Schilder dabei: "My Vagina, My Choice" haben diese beiden jungen Damen auf ihre Pappdeckel gemalt. Die Teilnehmerinnen ...

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... versammelten sich um 15 Uhr am Goetheplatz, um dann nach einer Anfangskundgebung weiter zum Marienplatz zu ziehen. Laura, eine der Organisatorinnen eröffnete die Protestkundgebung mit einer Rede. "Es gibt keine Institution. Wir sind sehr bunt", beschrieb eine der Mitorganisatorinnen die Bewegung. "Unser gemeinsamer Nenner ist, dass wir uns über die Stereotypisierung von sexueller Gewalt empören. Wir wollen einen öffentlichen Diskurs anstoßen." Auf den Plakaten ...

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... war sehr oft "No means No" zu lesen, einer der Hauptsprüche der Anti-Sexismus-Kampagne. Weitere Parolen ...

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... waren "Sag nein zu Gewalt gegen Frauen", "Mein Kleid hat nichts mit dir zu tun" oder ...

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... "Mein Dekolleté ist kein Ja". Doch egal, was die Demonstrantinnen trugen, in einem ...

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... waren sich alle einig: Frauen müssen die Freiheit haben, sich so zu kleiden, wie sie wollen. Und obwohl das Thema des Slutwalks ein sehr Ernstes ist, ...

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... verloren die jungen Frauen nicht die Lust an der Provokation. Die Botschaft ...

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... war klar: "Vergewaltigung hat nen Scheißdreck mit Kleidung zu tun!". Oder, wie es eine der Teilnehmerinnen ausdrückte:

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"Eine Frau, die sich aufreizend kleidet, fordert niemanden dazu auf, ihr sexuelle Gewalt anzutun." Weder ein tiefer Ausschnitt, ...

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... noch ein Minirock, ...

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... noch Highheels würden Übergriffe rechtfertigen. Passend zum Motto der Marsches auch die Musikwahl: Bei der Kundgebung am Goetheplatz wurden  Songs wie "Can't touch this" von MC Hammer gespielt.

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Vom Goetheplatz aus marschierten die Münchner Demonstranten weiter über die Landwehr- und Sonnenstraße zum Marienplatz. An der Demonstration ...

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... nahmen zwar überwiegend Frauen teil, doch ...

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(Foto: Beate Wild)

... auch ein paar Männer hatten sich bei strahlendem Sonnenschein und weiß-blauem Himmel am Goetheplatz eingefunden und zeigten mutig viel Haut. Die Organisatorinnen waren sich ...

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... am Ende jedenfalls einig, mit dem Schlampenmarsch die Münchner gehörig aufgerüttelt zu haben.

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