Residenzstraße:Gegen Revierdenken

Ein letzter roter Rest erinnert an die frühere Radspur. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Planungsreferat hält nichts von roter Radspur in der Altstadt

Radfahrer und Fußgänger haben in der Residenzstraße eigentlich genug Platz, um sich nicht ins Gehege zu kommen. Nur zwischen Max-Joseph-Platz und Schrammerstraße wird es enger. Schon im August haben die CSU-Stadträte Thomas Schmid und Hans Theiss in einem Antrag gefordert, diesen Abschnitt der Nord-Süd-Durchquerung der Altstadt zu "ordnen", sprich: Sie wollen eine Abgrenzung zwischen Fußgänger- und Fahrradbereich. Das Planungsreferat hält vom Vorschlag, die Radspur wie früher wieder rot zu markieren, nichts, wie Stadtbaurätin Elisabeth Merk jetzt in ihrer Antwort formulierte. Man habe in einer Erhebung festgestellt, dass das Miteinander von Fußgängern und Radlern besser funktioniere, seit die Stadt die rote Markierung beseitigt hat. Insbesondere Touristen hätten die Bedeutung der Markierung oft nicht verstanden oder überhaupt bemerkt. Nachdem vor dem Spatenhaus - eine zusätzliche Engstelle - das letzte rote Stück verschwunden sei, habe sich die Situation auch dort entspannt, seit eine gemeinsame Fläche für den Fuß- und Radverkehr zur Verfügung steht.

Eine rote Radspur bedeute hingegen eine Bevorrechtigung des Radverkehrs. Das führe dazu, dass die Radler dann schneller fahren. Eine solche Maßnahme fördert nach Ansicht der Stadtbaurätin ein "gewisses, teilweise rücksichtsloses Revierdenken", was der Verkehrssicherheit im Ganzen abträglich sei.

© SZ vom 03.01.2017 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: