Rassismus-Prozess:Münchner Club muss Schmerzensgeld zahlen

  • Das Amtsgericht München hat eine Diskothek dazu verurteilt, 500 Euro an den aus Burkina Faso stammenden Hamado Dipama zu zahlen sowie dessen Anwaltskosten zu übernehmen.
  • Das Mitglied des Ausländerbeirats hatte diesen und fünf weitere Clubs verklagt, weil er aus rassistischen Gründen an der Tür abgewiesen worden sei.

Was das Gericht dem Nachtclub vorschreibt

Eine Münchner Diskothek muss Schmerzensgeld an Hamado Dipama zahlen. Der aus Burkina Faso stammende Mann war vom Türsteher abgewiesen worden - und sah dahinter rassistische Gründe. Das Amtsgericht München verurteilte den Club nun zu einer Zahlung von 500 Euro.

Der Club wurde verurteilt, "es zu unterlassen, dem Kläger aufgrund seiner "Rasse" oder seiner ethnischen Herkunft den Einlass in die Diskothek "Herzblut" zu verweigern", entschied das Gericht. Außerdem muss der Club die Anwaltskosten des Klägers übernehmen.

Sechs Münchner Clubs verklagt

Dipama, Mitglied im Ausländerbeirat, hatte mit einigen Bekannten im April vergangenen Jahres einen Rassismus-Test in zahlreichen Clubs und Bars gemacht und immer wieder festgestellt: Schwarze müssen mit fadenscheinigen Begründungen draußen bleiben. Daraufhin verklagte er sechs Clubs auf Unterlassung und verlangte Schmerzensgeld, weil er davon ausgeht, dass er wegen seiner Hautfarbe vom Türsteher abgewiesen wurde.

Noch in einem weiteren Fall gab das Gericht Dipama recht und sprach ihm ebenfalls 500 Euro zu. Es gab zwei Vergleiche - eine davon mit dem Betreiber des Münchner Nachtclubs Pimpernel. Eine weitere Klage zog Dipama nach Gerichtsangaben zurück, in einem Fall wurde seine Klage abgewiesen. Gegen dieses Urteil will Dipama allerdings Rechtsmittel einlegen.

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Amtsgericht München
:Streit um Rassismus endet mit Vergleich

Werden Schwarze in München von Türstehern aus rassistischen Gründen abgewiesen? Das hat Hamado Dipama, Mitglied im Ausländerbeirat, dem Betreiber des Nachtclubs Pimpernel vorgeworfen. Vor Gericht werden sich die beiden dann aber einig - nach stundenlanger Diskussion.

Von Bernd Kastner

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