Prozess:Radler bedroht: Rentner verliert Führerschein

Der 72-Jährige ist nicht zum ersten Mal auf einen Radler losgegangen. Nun muss er sein Auto einen Monat stehen lassen - und 1600 Euro Strafe zahlen.

Ein Rentner hat mit seinem Auto in München einen Radler absichtlich fast umgefahren und muss deshalb nun den Wagen einen Monat lang stehen lassen. Neben dem Fahrverbot verhängte das Amtsgericht zudem 1600 Euro Strafe.

Der 72-Jährige, der zuvor bereits zwei Mal wegen Nötigung verurteilt worden war, hatte im August 2015 in München einen entgegenkommenden Radfahrer bei einem Überholmanöver zum Ausweichen gezwungen. Er fuhr auf den Radfahrer zu, bis zwischen Stoßstange und Fahrrad nur noch zehn Zentimeter Abstand waren, drohte ihn umzufahren und beschimpfte ihn mit "Du altes Arschloch!"

Das Gericht verurteilte ihn laut Mitteilung vom Montag wegen Nötigung und Beleidigung. Die Tat lasse darauf schließen, "dass der Angeklagte immer wieder nachlässig mit den straßenverkehrsrechtlichen Regelungen umgeht", erläuterte das Gericht. "Zur Einwirkung auf den Angeklagten war daher die Verhängung eines Fahrverbotes von einem Monat erforderlich, aber auch ausreichend."

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