Eine 29-jährige Studentin aus München ist am Donnerstag am U-Bahnhof Dülferstraße von einem Zug überrollt worden, dabei wurden ihr beide Unterschenkel abgetrennt. Der Unfall dürfte die Diskussionen um neue Techniken verschärfen: Die MVG testet nach anfänglicher Weigerung zurzeit eine Art Videoüberwachung an den Gleisen.
Der aktuelle Unfall ereignete sich am Donnerstag um 10.55 Uhr am U-Bahnhof im Hasenbergl. Nach ersten Ermittlungen der Polizei wartete die Studentin auf die Bahn in Fahrtrichtung Feldmoching. Vermutlich erlitt sie plötzlich an der Bahnsteigkante eine Kreislaufschwäche. Sie geriet ins Torkeln, verlor das Gleichgewicht und fiel ins Gleisbett.
In diesem Augenblick fuhr der Zug der Linie 2 in den Bahnhof ein und überrollte die Frau. Die 29-Jährige wurde von einem Notarzt versorgt und kam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Die Strecke der U 2 in Richtung Feldmoching war wegen der Unfallaufnahme für etwa eine Stunde gesperrt.
Gerade im vergangenen Jahr war es zu etlichen ähnlichen Unfällen an S- oder U-Bahnhöfen gekommen: Im November stürzte ein betrunkener 24-Jähriger im U-Bahnhof Am Hart vor einen Zug und starb. Am 17. Dezember stürzte ein 20-jähriger Lehrling am Isartor ins Gleisbett. Auch er hatte zu viel getrunken. Der einfahrende Zug trennte ihm beide Beine ab, der junge Mann aus Aying starb später.
Aus Kostengründen lehnte die MVG zunächst ein neues Sicherungssystem ab, seit März aber will sie eine neue Technik testen und weiterentwickeln:Vier bis fünf Kameras erfassen das Gleisbett, fällt ein Mensch hinein, lösen die Kameras eine Warnung aus, sodass der Fahrer zeitig bremsen kann. Bislang allerdings ist der Testbetrieb noch nicht einmal angelaufen.