Planegg:Lärm statt Beschaulichkeit

Ein Teil der Klostergebäude hinter der Wallfahrtskirche wird abgerissen. Im Neubau kommen die Hauskapelle, der Speisesaal und zusätzlicher Wohnraum unter. (Foto: Stephan Rumpf)

Augustiner-Orden plant Neubau auf dem Klostergelände

Von Rainer Rutz, Planegg

Maria Eich in Planegg wird demnächst zur Baustelle. Nach den Plänen des Augustiner-Ordens, der die Wallfahrtsstätte seit 1953 betreut, sollen die südlichen Gebäudeteile des Klosters abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Die Augustiner hatten 1958 ein kleines Kloster an die Eremitenklause angebaut und den Komplex um eine Kirche erweitert, die sie 1966 vergrößerten. Der Neubau jetzt wird laut Planung zum Teil zweigeschossig und bekommt ein begrüntes Flachdach. Die Außenwand erhält eine Eichenholzverschalung. Genutzt werden soll der Neubau für Hauskapelle, Speisesaal und zusätzlichen Wohnraum.

Im Bauausschuss des Planegger Gemeinderats wurden die Pläne grundsätzlich begrüßt, obwohl das Vorhaben, wie es in den Bauunterlagen heißt, "öffentlichen Belangen widerspricht" - dabei handelt es sich um bestehende Vorgaben des Landschaftsschutzes und des Flächennutzungsplans. Es gebe aber keinerlei Beeinträchtigungen, eine Genehmigung durch das Landratsamt München werde vorausgesetzt, erklärte die Verwaltung.

Im Gemeinderat wurde betont, dass vor allem der bestehende Klosterwald nicht beeinträchtigt werde. Die ökologische Vielfalt dort und ihr Erhalt wurden 2019 als offizielles Projekt der UN-Dekade "Biologische Vielfalt" ausgezeichnet. Etliche Gemeinderäte betonten, Maria Eich gehöre zu Planegg und man könne stolz auf diese Wallfahrtsstätte sein, vor allem in Zeiten, "wo anderswo Klöster auch aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus geschlossen werden", wie sich Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) ausdrückte. Felix Kempf (SPD) sagte, ein derartiges Kloster sei "nicht selbstverständlich". Für ihn ist wichtig, dass keine alten Bäume dem Neubau zum Opfer fallen werden.

© SZ vom 29.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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