Plakat für das Oktoberfest 2012:Das Kindl kehrt zurück

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Gabriele Weishäupl hat zum letzten Mal das Motiv für das Wiesnplakat vorgestellt - die Entscheidung der Jury fiel einstimmig. Nach mehr als 40 Jahren ist das Münchner Kindl wieder auf einem Oktoberfestplakat zu sehen.

Astrid Becker

Und plötzlich ist es wieder da. Nach mehr als 40 Jahren erscheint das Münchner Kindl wieder auf einem Oktoberfestplakat. Den Siegerentwurf hat am Mittwoch Wiesnchefin Gabriele Weishäupl hat im Stadtmuseum präsentiert - zum letzten Mal. Denn schon im April geht sie in Ruhestand.

Das Plakat für das Oktoberfest 2012 zeigt das Münchner Kindl "im Wiesnglück", wie es Weishäupl beschreibt. (Foto: dpa)

Einstimmig sei die Entscheidung der Jury diesmal gefallen, sagt sie - das hatte es zuletzt im Jahr 2007 gegeben, als es um das Plakat mit der sich drehenden Bedienung von Alexander Heininger und Ursula Kölle ging. Das Plakat für das Oktoberfest 2012 zeigt das Münchner Kindl "im Wiesnglück", wie es Weishäupl beschreibt. Das Kindl hat die Arme ausgebreitet, als wolle es jeden einzelnen Oktoberfestbesucher persönlich willkommen heißen - und es jongliert mit typischen Wiesnsymbolen: einem Herz, einem Radi, einer Maß Bier, einer Brezn und einer Rose.

Entworfen hat es der 1970 geborene Björn Maier, der zunächst seine Karriere als Schriftsetzer begonnen hatte und später an der Fachhochschule München Kommunikationsdesign studierte. Mittlerweile firmiert er unter dem Label Björnson als Illustrator und Designer. Sein Sieg wird ihm nun mit einem Preisgeld von 2750 Euro vergoldet. Sein Entwurf wird nicht nur auf 10.000 Plakaten, 100.000 Prospekten und dem offiziellen Wiesnkrug der Stadt zu sehen sein, sondern auch diverse Wiesnsouvenirs wie T-Shirts und Hüte zieren.

Auf einen Platz zwei konnte sich die Jury heuer nicht verständigen, vielmehr kürte sie gleich zwei dritte Plätze, die mit einem Preisgeld von 750 Euro bedacht werden: Mattea Stahl von der Designschule wurde wegen ihres "Mutes" zur Frakturschrift, die bändergleich über das gesamte Plakat das Wort "Oktoberfest" zieht, ausgezeichnet. Daniela Kohl überzeugte durch die Klarheit und Einfachheit ihrer Idee: Ein angebissenes Lebkuchenherz an einem Band in den Farben der Stadt, gelb-schwarz, auf knallrotem Hintergrund.

Insgesamt hatte die Jury, die neben dem Vorsitzenden Mario Schmidbauer (CSU) aus drei weiteren Stadträten sowie sechs Fachpreisrichtern aus den Bereichen Werbung, Marketing und Design besteht, über 18 Entwürfe zu befinden, die neun Teilnehmer aus ganz Deutschland eingesandt haben.

Seit dem Jahr 2000 wird das Plakatmotiv für das Oktoberfest nun schon in einem geschlossenen Wettbewerb ermittelt. Eingeladen waren diesmal die Preisträger der "PlakaDiva", dem führenden Wettbewerb für Außenwerbung, sowie die fünf Münchner Design-Fachschulen und -Akademien.

Den Wettbewerb selbst gibt es bereits seit 1952, aber erst von 1978 an ziert der Siegerentwurf auch den Wiesnkrug der Stadt, den der damalige Wirtesprecher Richard Süßmeier initiiert hatte. Ernst Strom war der erste Künstler, der 1957 das Münchner Kindl als Motiv wählte. In der Folge sollte diese Idee noch oft aufgegriffen werden, zuletzt von Roman Sprio im Jahr 1970. Dann verschwand das Kindl von den Wiesnplakaten. Nun ist es dank Björn Maier zurückgekehrt.

© SZ vom 16.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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