An diesem Sonntag ist die Galopprennbahn in Riem das Zentrum des Deutschen Pferdesports. 15 000 Besucher werden erwartet, wenn die Elite des europäischen Galoppsports im Hauptrennen um 155 000 Preisgeld kämpft. Das Bayerische Zuchtrennen, auch bekannt als der Große Dallmayr-Preis, ist für Pferdefreunde ein Höhepunkt der Saison. Es ist Deutschlands erstes Gruppe-I-Rennen des Jahres. Insgesamt gibt es hierzulande sieben Gruppe-Rennen der höchsten Kategorie. Das Rennen am Sonntag ist gleichzeitig die fünfte Teilprüfung der German Racing Champions League.
Das Starterfeld ist hochklassig besetzt. "Das Schöne an diesem Rennen ist, dass es total offen ist. Jeder, der hier antritt, kann gewinnen", sagt Horst Lappe, Geschäftsführer des Münchener Rennvereins (MRV). Elf Pferde aus Europa kämpfen um den Sieg. Potemkin mit Jockey Eduardo Pedroza gilt aufgrund der guten Form der letzten Wochen als leichter Favorit. Das Pferd, das unter anderem dem Fußballfunktionär Klaus Allofs gehört, erreichte 2016 wenige Hundertstel hinter dem Sieger Elliptique mit Star-Jockey Frankie Dettori das Ziel. Auch Iquitos, Galopper des Jahres 2016, werden gute Chancen vorausgesagt. Allofs wird am Sonntag anwesend sein, ebenso Claudio Pizarro. Der derzeit vereinslose Fußballprofi zählt seit seinem Engagement beim FC Bayern zu den Stammgästen in Riem.
Zum internationalen Starterfeld gehören auch zwei Pferde aus dem Stall von Sheikh Mohammed al Maktoum, Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate. Dessen englischer Wallach Prize Money gewann im Winter zwei Turniere in den Emiraten und kommt in starker Verfassung nach Riem.
Am Sonntag treten mehr als 90 Pferde in insgesamt neun Rennen gegeneinander an. Jedes einzelne Rennen sei hervorragend besetzt, sagt Lappe. Auf ein Lieblingsrennen neben dem Dallmayr-Preis möchte er sich nicht festlegen, "aber das zweite Rennen ist schon was besonderes, da laufen tolle Pferde mit". Auch aus Münchner Sicht ist es von besonderem Interesse: Vier Pferde aus der Landeshauptstadt gehen an den Start.
Zum Rahmenprogramm gehören Schminkstände, Hüpfburgen und Ponyreiten für Kinder, es gibt eine Tombola, Foodtrucks und ein bayerisches Buffet. Wem das nicht zusagt, kann der englischen Tradition folgen und eine Picknickdecke mitbringen. Das erste Rennen beginnt um 13 Uhr, das Hauptrennen um 15.40 Uhr. Der Eintritt kostet zehn Euro. Insgesamt werden am Sonntag über 200 000 Euro Gewinnsumme ausgeschüttet - bis zum 1. November wird es das letzte Mal sein, dass auf einer Münchner Rennbahn so hohe Summen fließen. Dann findet der Große Preis von Bayern statt, Riems zweites Gruppe-I-Rennen.