Pep Guardiola zieht nach München:"Im Lehel ist er nah am P1"

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Nach Altbogenhausen - oder doch ins Glockenbach? Wohin Pep Guardiola zieht, ist nicht bekannt. (Foto: AFP)

Villa oder Wohnung mit Swimmingpool, Glockenbach oder Starnberg: Bald zieht Pep Guardiola nach München. Aber wohin? Ein Immobilienexperte gibt dem neuen Bayern-Trainer Tipps - und verrät, welcher bei Promis einst sehr beliebte Ort heute nicht mehr in ist.

Von Marcel Heberlein

Viele Münchner kennen Guido Kellermann noch als Moderator und Besitzer des Restaurants Nektar. Mittlerweile ist er Immobilienmakler. Zu welcher Gegend rät er dem neuen Bayern-Trainer?

SZ: Herr Kellermann, wo sollte Herr Guardiola in München wohnen?

Guido Kellermann: Das kommt darauf an: Ist ihm eher nach Landluft oder will er in der Stadt sein? Wenn man ungestört sein will, aber stadtnah, ist der Herzogpark eine gute Adresse. Da hat schon der ein oder andere Bayern-Trainer gern gewohnt.

Was macht die Gegend dort aus?

Man wohnt im früheren Park des Herzogs, mitten in der Stadt. Dennoch strahlt die Gegend eine absolute soziale Sicherheit aus. Man hat dort eine elitäre Nachbarschaft. Von Dax-Vorständen, namhaften Fußballern über Wirtschaftskapitäne und hochrangige Banker. Das ist eine diskrete Atmosphäre. Aber der Herzogpark polarisiert. Vielen sehr vermögenden Leuten ist es da zu langweilig. Und sie mögen es nicht, dass man auf das Auto angewiesen ist, um zum nächsten Nahversorger zu kommen.

Und gemeinsame Grillfeste gibt es dort wohl eher selten.

Ich war dort auch schon bei dem ein oder anderen Fest von Botschaftern. Da kommt illustre Nachbarschaft dazu. Man kennt sich. Aber dass es zu einem großen Hans-Sachs-Straßenfest ausartet, so ist es nicht.

Wie wäre es mit Grünwald?

Das ist nicht mehr so en vogue. Wenn ich es grün haben will, dann geh ich entweder ganz aufs Land, nach Wolfratshausen, an den Starnberger See. Oder eben in Stadtnähe: Nach Altbogenhausen. Oder ins Lehel. Das könnte ich mir auch gut vorstellen. Beim Wohnen geht es ja immer auch um Lebensgefühl. Und das Lehel-Viertel wurde von Künstlern geboren. Kreative Menschen haben sich dort immer hingezogen gefühlt. Lehrer, Werbeleute, Schauspieler wohnen dort, aber auch normale Menschen. Da gibt es schöne Altbauten, man ist schnell in der Stadt. Gut, es ist auch die teuerste Wohnlage in Deutschland. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sich unser Pep im Lehel sehr wohlfühlen würde.

Auch seine drei Kinder und seine Frau?

Absolut. Mehr als im Herzogpark. Es gibt dort auch eine internationale Schule ums Eck. Der Englische Garten, der Eisbach sind in der Nähe. Und das Haus der Kunst ist vielleicht was für seine Frau.

Aber bis zum Training müsste er dann immer lange fahren.

Wir leben ja nicht in Istanbul oder New York! In München braucht man von einem Punkt zum anderen maximal eine halbe Stunde. Das spielt keine so große Rolle.

Sonst müsste er in Harlaching wohnen, gleich neben der Säbener Straße.

Das hat das diametrale Lebensgefühl von Lehel. Und zu allem brauchst du da ein Auto. Ich will das jetzt nicht schlecht machen. Es gibt Leute, die lieben Harlaching. Für mich ist es nicht Fisch, nicht Fleisch.

Und wenn Pep mitten ins Leben will?

Dann ins Glockenbachviertel! Wenn man in München von pulsierendem Leben sprechen kann, dann dort. Wir haben da auch spannende Immobilien. Die sind offiziell gar nicht auf dem Markt. Mit Swimmingpool, auf dem Dach. Pep war ja jetzt ein Jahr lang in New York. Warum dann nicht Glockenbach?

Auch einige Bayern-Profis zog es zurück in die Stadt. Warum ist das so?

Ja, das ist ein Trend. Die sind jung, die wollen was vom Puls der Stadt mitbekommen. Der ist garantiert nicht in Grünwald oder Harlaching. Und in München können sich Prominente frei bewegen. Da wird niemand niedergestalkt oder dauernd belästigt von Autogrammjägern.

In welchem Haus sehen Sie ihn?

Ich sehe ihn eher in einer modernen Villa. Klare Linien, vielleicht viel Glas. Eher Bauhaus als Walmdach. Im Lehel wird es mit großen, alleinstehenden Häusern schwierig. Dann eher Altbogenhausen.

Guardiola ist bekannt dafür, dass er seine Spieler gern auch privat im Blick behält.

Im Lehel ist er nah am P1. Im Ernst, wenn er die Spieler beobachten möchte, sollte er lieber eine Webcam im H'u go's einrichten.

Und wenn er ein Glas Wein trinken will?

Das Goldloch in Haidhausen! Eine große Auswahl von Weinen, die Bar wird von coolen, tätowierten Kennern geführt. Das hat schon einen New York Flavor.

© SZ vom 13.06.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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