Ortsgestaltung:Grüner, ruhiger, schöner

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Viel Platz für funkelnde Neubauten ist an der Flößergasse, seitdem der Tabakkonzern Philip Morris weggezogen ist. (Foto: Robert Haas)

Nachdem die Neubauten in Mittersendling bezogen sind, sollen nun die Straßen fußgängerfreundlich gestaltet werden

Von Birgit Lotze, Sendling

Neuhofens Straßen sollen moderner, urbaner und grüner gestaltet werden. SPD und Grüne wollen in der Sitzung am Montag einen Antrag durchsetzen, der das Ziel hat, den Verkehr im Viertel zu beruhigen, gleichzeitig will der Sendlinger Bezirksausschuss (BA) einen Beschluss zurücknehmen, der für viel Unruhe bei den Anwohnern gesorgt hat: Die Buslinie 134, die das Viertel mit der S-Bahn in Mittersendling verknüpfen sollte, wird wohl doch nicht dorthin umgeleitet. Die Anwohner hatten Dreck, Lärm und Gestank befürchtet. Der Einsatz von geräuscharmen Elektrobussen wäre wohl erst in einigen Jahren möglich, begründet der BA-Vorsitzende Markus Lutz (SPD) den Rückzug von den Busplänen. Dennoch sollte man jetzt Änderungen einleiten: Die Anwohner hätten sich immer wieder Verkehrsberuhigung gewünscht.

Neuhofen entwickelt sich zu einem neuen großen Viertel in Sendling. Die Gegend um den S-Bahnhof Mittersendling, die früher als Produktionsstätte des Tabakkonzerns Philip Morris bekannt war, hat sich in zwar langsam, aber stark verändert. Auffällig und hip ist vor allem die Werk-Stadt-Sendling auf dem 60 000 Quadratmeter großen Morris-Gelände, auf die vor einigen Jahren die Ideenfabrik eingezogen ist - mit Start-ups, Gravity Lab und Firmen wie Go Pro.

Als Zahnärzte-Verwaltungszentrum gilt die Gegend zwar schon seit 40 Jahren, doch inzwischen hat sich das unübersehbar ausgeweitet: Die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) hat sich im vergangenen Jahr auf einem 1000 Quadratmeter großem Teilgrundstück des Morris-Geländes an der Ecke Flößergasse und Zechstraße ein neues Verwaltungsgebäude gebaut. Sie vertritt von hier aus 15 000 bayerische Zahnärzte. In unmittelbarer Nähe, an der Fallstraße, ist außerdem das Münchner Zahnärztehaus der Kassenärztlichen Vereinigung situiert. Dort unterhält die BLZK weiterhin die Zahnärztliche Fortbildungsakademie.

Auch mehr als 100 Wohnungen wurden gebaut und bezogen sowie Kindergärten und Krippen. Nach den langwierigen Bauarbeiten wird es nun etwas ruhiger. Mittlerweile hat auch der Lkw-Verkehr zur Werk-Stadt-Sendling ziemlich abgenommen. Deshalb sieht Lutz nun die Möglichkeit, die Straßen zu verschmälern, Parkbuchten zu reduzieren, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen und Bäume zu pflanzen. Das Umbauprojekt solle in der Flößergasse und Zechstraße weitgehend durch die Mittel der Bauinvestoren für die Wiederherstellung der Straßen finanziert werden. Auch Förderprogramme für Mobilität sollten genutzt werden. Lutz plädiert dafür, eine kleinere Mobilitätsstation für Carsharing in Neuhofen aufzubauen, ebenso eine MVG-Radstation und Fahrradständer.

Auch wird überlegt, das Gebiet bis zur Boschetsrieder Straße als Parklizenzgebiet auszuweisen, so dass in erster Linie die Anwohner die Parkplätze nutzen können. Bis zur Umwandlung sollen Schilder die Parkplätze speziell für Pkw ausweisen. Damit sollen Bus- und Lkw-Dauerparker aus dem Wohn- und Gewerbegebiet herausgehalten werden. Die Sitzung des BA findet an diesem Montag, 5. Februar, von 18.30 Uhr an statt.

© SZ vom 05.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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