Open-Air:Ort für Offenbarungen

(Foto: Alex Ackva)

Aufgrund der neuen, ruinösen Corona-Einschränkungen beendet das Import-Export seine Reihe "Open" - vorerst. An Genehmigungen für den Viren-Winter wird geschraubt.

Von Michael Zirnstein

Eigentlich geht gerade nichts mehr - bei erlaubten 50 Zuschauern übersteigen jeden Abend die Kosten die Einnahmen. Trotzdem sperrt das Import Export seine Außenbühne - auf der es eigentlich schon zu zugig ist - nochmal auf und präsentiert mit Oansno für nur 5,32 Euro pro Ticket die Münchner Aufsteiger-Combo aus dem Tradimix-Genre, das eigentlich gar nicht so ins Programm des alternativen Clubs im Kreativquartier passt. Aber das Wort "eigentlich" hat die in seiner zehnjährigen Geschichte stets sehr flexibel agierende Szene-Institution nie aufgehalten. Und so betrieb man in der Sommer-Reihe "Open" auch in der Corona-Krise eine der spannendsten Freiluftbühnen Münchens.

Die muss nun der neuen, ruinösen Corona-Einschränkungen wegen aber doch vorerst schließen. Zum "Finale furioso" stellen Manu Rzytki und Anna McCarthy am Samstag ihr Band-gewordenes, kluges wie wahnwitziges Happening What Are People For? auf die Tanzbeine, das die Szene-Kennerin Emily Gendron jüngst als "Offenbarung" pries. Dann ist das Import-Export erst einmal einen Monat lang dicht; schraubt aber weiter an den Genehmigungen für seinen "Turm", eine aus Baugerüstteilen errichtete Kulturarena für den Viren-Winter. Ob sie kommen darf oder nicht: "Wir werden weitermachen", verspricht Chef-Importeur Olli Kaye, "wir haben Highlife hier, wenn auch nur für 50 Leute."

Oanso , Fr., 30. Okt., 19 Uhr; What Are People For? , Sa., 31. Okt., 19 Uhr, Import Export, Schwere-Reiter-Str. 2h, Tickets: import-export.cc

© SZ vom 28.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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