Oktoberfest-Attentat:Stadtrat fordert neue Ermittlungen

Werden die Ermittlungen zum Oktoberfest-Attentat neu aufgerollt? Immer wieder ist dieser Versuch gescheitert. Doch die Grünen im Stadtrat geben nicht auf und fordern dies erneut. Dabei setzen die Politiker ihre Hoffnungen auf den neuen Generalbundesanwalt.

Silke Lode

Auf den Tag genau 29 Jahre, nachdem die Bundesanwaltschaft das Ermittlungsverfahren zum Oktoberfest-Attentat am 23. November 1982 geschlossen hat, hat nun der Münchner Stadtrat einstimmig gefordert, die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Der Vorstoß geht auf einen Antrag von Grünen-Fraktionschef Siegfried Benker zurück, der vor mehr als einem Jahr neue Ermittlungen gefordert hatte.

Darüber hinaus regt der Stadtrat nun auch an, alle vorhandenen Akten zusammenzuführen und einer "Fachöffentlichkeit" zugänglich zu machen. Zudem solle eine Historikerkommission eingesetzt werden. CSU-Fraktionschef Josef Schmid sagte, neue Ermittlungen würden sich geradezu aufdrängen, nachdem im Falle des Zwickauer Mörder-Trios jahrelang in die falsche Richtung ermittelt worden sei.

Als das Ansinnen des Stadtrats am Montag bekannt wurde, hatte die zuständige Bundesanwaltschaft zwar klargestellt, dass sie derzeit keinen Anlass zur Wiederaufnahme der Ermittlungen sehe. Wie sein FDP-Kollege Michael Mattar betonte Schmid jedoch, dass er auf den neuen Generalbundesanwalt setze. Möglicherweise werde sich der neue Mann an der Spitze, Generalbundesanwalt Harald Range, die Akten erneut vornehmen und die "stereotype Antwort seiner Organisation" abändern.

In der Vergangenheit waren wegen Zweifeln an der Einzeltäterthese vielfach neue Untersuchungen zu dem Anschlag am 26. September 1980 gefordert worden, bei dem 13 Menschen getötet wurden, darunter der rechtsextreme Attentäter Gundolf Köhler.

© SZ vom 24.11.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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