Wenn es um die Neugestaltung der öffentlichen Grünflächen im Hermann-von-Siemens-Sportpark geht, fehlt es den Bürgern im Münchner Süden nicht an Fantasie. "Vielfältige und zahlreiche Ideen und Wünsche" seien mittlerweile eingebracht worden, berichtet der Vorsitzende des Bezirksausschusses Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln, Ludwig Weidinger (CSU). Zurzeit werde die Umsetzbarkeit der Vorschläge durch ein Planungsbüro geprüft und ein entsprechendes Konzept erarbeitet, erklärte Weidinger zum aktuellen Sachstand. Parallel dazu laufe die Vorplanung für die angrenzende Sportanlage. Voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2021 soll das Gesamtprojekt der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Im Vorgriff auf die Neugestaltung des Sportparks durch die Landeshauptstadt sei dem häufig geäußerten Wunsch nach Öffnung der jahrelang verwilderten Anlage von Südwesten bereits entsprochen worden. Derzeit fänden dort Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit statt. Im Zuge der Öffnung nach Süden soll ferner eine Wegeverbindung vom Garatshausener Wäldchen in den Sportpark hergestellt werden. Auf der Basis einer Machbarkeitsstudie waren das Referat für Bildung und Sport sowie das Baureferat vor zwei Jahren per Stadtratsbeschluss beauftragt worden, das 14-Hektar-Areal in Obersendling als öffentliche Sport- und Grünfläche zu entwickeln. Am 11. September 2020 fand ein ganztägiger Informationstag mit starker Resonanz im Siemens-Sportpark statt.
Im Jahr 1959 hatte Firmenerbe Hermann von Siemens das Gelände als Erholungsterrain für die Konzernbelegschaft eröffnet. Die Sport- und Freizeitstätten waren bei den Mitarbeitern beliebt, im Unterhalt jedoch teuer. Als die Siemens AG sich nach und nach aus Obersendling zurückzog, interessierten sich auch kommerzielle Investoren für den Sportpark. Doch 2017 einigte sich die Stadt mit Siemens auf eine kommunale Übernahme. Über den Preis ist nur bekannt, dass er "vernünftig" gewesen sei. So jedenfalls äußerte sich Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am volksfestartigen Info-Tag.