Seit die Maschinenbaufirma Deckel vor einem Vierteljahrhundert Konkurs anmelden musste, fragen sich die Menschen im Münchner Süden, was aus dem Gelände im Karree zwischen Boschetsrieder Straße und Steinerstraße, Plinganserstraße und Tölzer Straße werden soll. Inzwischen denkt die Stadtverwaltung daran, zumindest für Teilbereiche einen Bebauungsplan aufzustellen. Eben dies fordert der Bezirksausschuss (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln seit Jahrzehnten.
Entsprechend euphorisch war jetzt seine Zustimmung zu dem Vorhaben. Anders als vom BA früher beantragt, soll das Areal jedoch nicht mehr rein gewerblich genutzt werden. Stattdessen sind jetzt zusätzlich "verdichteter Wohnungsbau" mit sieben- bis achtstöckigen Häusern für 250 Bewohner, eine Kindertagesstätte mit mindestens je drei Krippen- und Kindergartengruppen und sowie die Nutzung einer ehemaligen Firmenhalle für den Schulsport vorgesehen. Eine Reihe von Bedenken hat der Bezirksausschuss trotzdem. So füge sich die Höhe der vorgesehenen Bebauung im südlichen Bereich nicht in die Umgebung ein, moniert er, das Deckel-Hochhaus könne als Solitär mit Büronutzung nicht als Bezugsfall für Wohngebäude herangezogen werden. Das Bebauungsplanverfahren durchzuführen, ist nach Ansicht der Lokalpolitiker auch deshalb notwendig, weil nur so ausgeschlossen werden könne, dass eine Wohnbebauung im Südteil des Deckel-Geländes Bezugsfälle für den nördlichen Bereich schafft und somit dort den Erhalt des Gewerbegebiets infrage stellen würde.
In seiner Stellungnahme äußert der BA ferner die Befürchtung, die Verwaltungsgerichte könnten eine Aufstockung mit Lofts gutheißen, obwohl die Stadt den Charakter eines Gewerbegebiets erhalten will, wie in einem Block zwischen der Tölzer Straße und der Waakirchner Straße bereits geschehen.