Obersendling:Rochade beim Roten Kreuz

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Ein Haus, das vielen Zwecken dient: das neue Hauptquartier des Roten Kreuzes an der Perchtinger Straße. (Foto: Marion Vogel/oh)

Der Umzug der Münchner Zentrale nach Obersendling ist abgeschlossen - die Immobilie im Lehel soll revitalisiert werden

Von Jürgen Wolfram, Obersendling

"Nicht nur ein kluger Mann baut vor, das machen kluge Organisationen ebenso." Dieser Maxime seines Architekten Dirk Lorenzen ist der Kreisverband München des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) gefolgt und hat sich in Obersendling eine neue Zentrale geschaffen. Am Mittwoch ist sie feierlich eröffnet worden, mit Prominenz, coolem Jazz und anerkennenden Reden. In der neuen, siebenstöckigen Geschäftsstelle sind 150 der 1100 haupt- und ehrenamtlichen Rot-Kreuz-Mitarbeiter aus der Stadt und dem Landkreis München beschäftigt. Ihnen stehen nach einem Umbau des Bürogebäudes an der Perchtinger Straße moderne Lehrsäle, Gruppen- und Aufenthaltsräume, Einzelbüros, Besprechungszimmer und ein Casino mit Großküche zur Verfügung.

Seit Mai sind vom ehemaligen Hauptquartier an der Seitzstraße reihenweise BRK-Abteilungen, Bereichsleitungen sowie die Geschäftsführung in den Münchner Südwesten umgezogen. Sie dürfen sich auf rund 8900 Quadratmetern Nutzfläche ausbreiten. Die Verkehrsanbindung ihrer neuen Arbeitsstätte gilt als ideal. Notwendig wurde die Rochade beim Roten Kreuz, weil das ehemalige Hauptquartier im Lehel nach mehr als 50 Betriebsjahren zum Sanierungsfall geworden war. Die Entwicklung hatte auch zur Folge, dass der Krankentransport sowie die Werkstatt in die Brunhamstraße nach Aubing verlegt wurden. Seine Immobilie an der Seitzstraße will das Rote Kreuz behalten, "revitalisieren" und möglichst lukrativ vermieten. "Ohne solche Einnahmen könnten wir unser umfangreiches Angebot an sozialen Dienstleistungen nicht im derzeitigen Umfang aufrecht erhalten", hieß es bei der Eröffnungsfeier in Obersendling. Dort ist nun ebenso die Tagesklinik Süd für Psychiatrie und Psychotherapie untergebracht.

150 Objekte hat sich das Münchner Rote Kreuz auf seiner Suche nach einem neuen Hauptstandort angesehen. Viele davon entsprachen nicht den speziellen Anforderungen der Organisation mit ihren Rettungswachen und sonstigen Sozialeinrichtungen, oder sie waren zu teuer. Schließlich stieß man auf das Anwesen Perchtinger Straße 5, was der Münchner BRK-Vorsitzende Karl-Heinz Demenat als "glücklichen Abschluss eines langen Prozesses" bezeichnete. Innerhalb und außerhalb der Organisation sei die neue Zentrale "auf breite Akzeptanz" gestoßen. Abzulesen schon daran, dass der Eröffnung mehrere Bundes- und Landtagsabgeordnete, viele Kommunalpolitiker, führende Vertreter des eigenen und konkurrierender Verbände, der Polizei, der Feuerwehr und sogar eine leibhaftige Prinzessin beiwohnten.

Brigitte Meyer, stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Roten Kreuzes, skizzierte das breite Aufgabenspektrum des neuen BRK-Sitzes in München. Das Haus biete beste Voraussetzungen für die Umsetzung von Rot-Kreuz-Zielen wie Menschlichkeit und Universalität. Das "tolle Ergebnis", von dem Architekt Lorenzen sprach, sollte gleich doppelt gefeiert werden - auf die Eröffnung folgte unmittelbar ein BRK-Sommerfest.

© SZ vom 14.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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