Obersendling:Boxtraining für junge Flüchtlinge

Condrobs, einer der größten überkonfessionellen Träger für soziale Hilfsangebote in Bayern, will junge Flüchtlinge in Obersendling das Boxen lehren. Um dieses Angebot einführen zu können, hat sich die Organisation mit der Bitte um einen Zuschuss an den Bezirksausschuss gewandt. Das Echo war niederschmetternd geteilt. Für Richard Ladewig (FDP) wäre die Förderung des Boxsports vor diesem Hintergrund geradezu ein Schlag ins Kontor der Flüchtlingspolitik. Ausgerechnet Migranten, die teilweise noch traumatisiert sind, im Zuschlagen zu trainieren, sei ein Unding, sagte Ladewig. Aus Sicht der Grünen ist genau das Gegenteil der Fall. "Die Jungs lernen so Selbstdisziplin und Körperbeherrschung, außerdem senkt Boxen das Aggressionspotential", hieß es von dieser Seite. Matthias Moritz und Jürgen Gerhards (beide SPD) äußerten sich ähnlich. Die Trainer in Sportvereinen hätten gute Erfahrungen mit dem Boxen gemacht, erfahrene Betreuer hielten die Sportart für "pädagogisch wertvoll", betonten sie. Am Ende des verbalen Schlagabtausches stand ein klares Votum für den Zuschussantrag. Condrobs betreibt an der Kistlerhofstraße in Obersendling ein Integrationsprojekt.

© SZ vom 15.10.2016 / wol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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