Die Kür von Christian Ude zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2013 ist in der bayerischen SPD reibungslos verlaufen. Gerangel gibt es in der Partei indes um seine Nachfolge als Münchner Rathauschef. Völlig überraschend hat nun Stadtrats-Fraktionschef Alexander Reissl am Sonntag seine Bewerbung zurückgezogen.
Wichtigste Aufgabe für die Münchner SPD in den nächsten Jahren sei ein Wahlerfolg bei der Kommunalwahl 2014, teilte Reissl mit. Dabei spiele die Geschlossenheit der Partei eine große Rolle: "Der echte Wille, eigene Interessen unterzuordnen und das gemeinsame Ziel 2014 im Team zu erreichen, ist auch meine Verpflichtung", begründete er seinen Rückzug.
Damit bewerben sich nun in der SPD noch Münchens Wirtschaftsreferent Dieter Reiter und Sozialreferentin Brigitte Meier um die Ude-Nachfolge. Am Montag (24. Oktober) könnte die Entscheidung fallen, welchen Kandidaten die Münchner SPD bei der Oberbürgermeisterwahl 2014 ins Rennen schickt. Münchner Medien wollen erfahren haben, dass sich zwei Drittel der Ortsvereine schon für Reiter ausgesprochen haben, der in München viel Zuspruch für die Organisation der historischen Wiesn bekam.
Sozialreferentin Meier gibt sich indes so leicht nicht geschlagen. Sie möchte es auf eine Kampfkandidatur ankommen lassen, wenn nicht mindestens 40 Ortsvereine eindeutig für Reiter Stellung beziehen. Bei ihrer Bewerbung setzt Meier auch auf die Geschlechterkarte: München sei reif für eine Frau als Oberbürgermeisterin, sagte sie unlängst.
Die SPD stellt seit 1948 beinahe durchgehend den Oberbürgermeister in der Landeshauptstadt. Der 63-jährige Ude dürfte 2014 aus Altersgründen nicht noch einmal für den Posten kandidieren. Eine gesetzliche Altersgrenze für das Ministerpräsidentenamt in Bayern gibt es dagegen nicht.