Nordhaide:Drei unter einem Dach

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Freundlicher Bau, zufriedene Schüler: Als "einfach toll" beschreibt ein junger Mann das neue Schulhaus am Eröffnungstag. (Foto: Robert Haas)

An der Nordhaide eröffnet ein Bildungskomplex, der die Robert-Bosch-Fachoberschule, die Berufsoberschule Wirtschaft und die Fachakademie für Heilpädagogik beherbergt. Das Gebäude bildet nun den architektonischen Abschluss der Siedlung

Von Nicole Graner, Nordhaide

Nervös? Nein, Viviane Kuisseu sitzt ganz ruhig in der ersten Reihe der Aula des Beruflichen Schulzentrums an der Nordhaide. "Noch", sagt die 24-jährige Schülerin der städtischen Berufsoberschule (BOS) und lacht, das Mikro griffbereit auf dem Sitz. Viviane aus der 11 D kommt ursprünglich aus Kamerun und hat einen großen Wunsch: Sie will Moderatorin werden. Übung dazu bekommt sie gleich. Sie soll durch die Eröffnungsfeier des beruflichen Schulzentrums im Münchner Norden führen. Und wenige Minuten später ist es soweit: Spot an, direkt auf Viviane, und los geht es. "Guten Tag, liebe Gäste. Mein Name ist Viviane. . ." Die vielen geflochtenen, langen Zöpfe glänzen im Scheinwerferlicht, und sie macht ihre Sache gut.

Drei Schulen unter einem Dach: die städtische Robert-Bosch-Fachoberschule für Wirtschaft (FOS), die städtische Berufsoberschule Wirtschaft (BOS) und die städtische Fachakademie für Heilpädagogik (FAH). Insgesamt 1326 Schüler in 52 Klassen lernen an einem Ort, der nach langen Jahren der Planungsphase endlich zu dem geworden ist, was sich Politiker, Architekten und Lehrer gewünscht hatten: ein moderner, freundlicher Bau, der viel Platz bietet. Darin sind sich dann die Schulleiter Johann Denk (FOS), Karl Henghuber (BOS) und Pauline Zikeli (FAH) sowie Festrednerin und Dritte Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) an diesem Tage einig: Die Schule ist "ein wunderbar helles Gebäude" mit moderner Technik geworden. Tatsächlich: Über eine sehr breite Treppe kommt man in den Schulbereich der vier Obergeschosse. Aula, kleine Tagungsräume und eine großzügige Cafeteria sind im Eingangsbereich untergebracht. Die Wände sind hell, viel Tageslicht scheint durch die großen Fenster. Im Sekretariat und in vielen Klassenzimmern blickt man auf die mit Schnee gezuckerte Panzerwiese. "Manchmal", sagt die stellvertretende BOS-Schulleiterin, Ingrid Götz, "schaut man auf Schafherden, die auf der Wiese weiden. Das ist ganz wunderbar". "Und", fügt sie hinzu, "ich mag diese freundliche, helle Atmosphäre im Haus". Das sehen auch Schüler so. "Dieses Schulhaus ist so offen, so hell. Das ist einfach toll", sagt der 24-jährige Michael Schwärzer, der an der BOS International Business studiert. Verena Mayer,19, ist beeindruckt von der großen technischen Ausstattung. Die Klassenzimmer sind alle mit Whiteboards und körpergeformten Stühlen ausgestattet. Es gibt eine Bibliothek, einen Technologieraum und eine Dreifachturnhalle. Sie wird am Wochenende von Sportvereinen des Stadtviertels Milbertshofen-Am Hart genutzt. "Bald", sagt Amtsmeister Raka Faruk, "werden wir eine Warteliste brauchen". An die 50 Millionen Euro hat die Stadt für das Gebäude ausgegeben, das nun, direkt neben dem Einkaufszentrum Mira, eine Art architektonischen Abschluss an der Schleißheimer Straße bildet. Seit September ist das Schulzentrum an der Schleißheimer Straße 510 in Betrieb. Doch noch immer riecht es nach Farbe und dem neuen Boden. In manchen Räumen stapeln sich die Umzugskartons und manche Zimmer müssten noch gestaltet werden, sagt Ingrid Götz. Sonst klappe alles gut. Bis auf die Schlüssel-Chipkarten, die nicht immer gleich beim ersten Mal die Türen öffneten. Und: Die ersten Abriebspuren auf dem Fußboden gebe es auch schon.

"Vom Wohlfühlen an einer Schule" spricht Bürgermeisterin Christine Strobl in ihrer Rede. Lehrer und Schüler des Schulzentrums an der Nordhaide fühlen sich bereits wohl. So sehr, dass manche Schüler, selbst am Tag der Eröffnungsfeier in den Klassenzimmern lernen, wie auch zwei Mathematik-Lehrer, die sich über die Tücken des Whiteboards austauschen. Und im Malraum warten weiße, frisch aufgezogene Leinwände auf Farbe.

Die Schule wird bereits geliebt. Und die Schüler freuen sich schon wieder auf den Sommer. Denn da könne man so wunderbar auf den riesigen Liegebänken vor der Schule "chillen". Nicht umsonst heißt es schon: "Treffpunkt: Bei den Bänken!"

© SZ vom 16.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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