Norden und Osten:Balken des Anstoßes

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Kritik an Holz-Absperrungen im Daglfinger Ortskern

Von Ulrike Steinbacher, Daglfing

An den Wilden Westen fühlt sich Robert Brannekämper (CSU) im Anblick der Absperrungen erinnert, die das städtische Baureferat Anfang Juli ohne Rücksprache mit dem Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen an der Kunihohstraße im Daglfinger Ortskern angebracht hat. An den hölzernen Balkenkonstruktionen zu beiden Seiten des Geh- und Radwegs "könnte man sein Pferd abstellen", in einem Dorfensemble habe so etwas aber nichts zu suchen, sagte Brannekämper in der jüngsten BA-Sitzung.

Außerdem führe die Absperrung zu "erheblichen Irritationen" bei Trauergästen, die Beerdigungen auf dem angrenzenden Kirchenfriedhof besuchen wollten und bisher ihre Autos am Straßenrand geparkt hätten. Dies sei jetzt nicht mehr möglich, weil nicht nur die Holzbalken im Weg seien, sondern auch ein ziemlich tiefer Entwässerungsgraben. Kirchenbesucher, so Brannekämper, würden daher einfach auf die andere Straßenseite ausweichen, die Fläche dort sei aber privat vermietet, kurzum: Die Stadt habe sich mal wieder einen "Schildbürgerstreich" geleistet, konstatierte der CSU-Politiker.

Nicola Holtmann (ÖDP) sagte, der Graben sei für "Starkregenereignisse" gedacht. Die Absperrungen fand sie zwar ebenfalls misslungen, wollte aber keinesfalls neue Parkplätze schaffen. "Autos gehören zur Welt dazu", erwiderte Brannekämper und stellte die rhetorische Frage, ob es denn besser sei, wenn Feuerwehrzonen und Kreuzungen zugeparkt würden.

Die Mitglieder des Bezirksausschusses Bogenhausen stellten sich einstimmig hinter den Antrag der CSU, die Absperrungen zu entfernen, die "zu wildem Parken rund um den Daglfinger Dorfkern" führten; der Graben solle angepasst werden. Es habe bisher "keinerlei Probleme mit nicht abfließendem Wasser" gegeben, heißt es zur Begründung. Das städtische Kommunalreferat konnte auf Anfrage keine konkreten Angaben zu Holzbalken und Graben machen, will aber die Zuständigkeiten klären und mit dem BA Kontakt aufnehmen. "Wir gehen dem nach", versprach Sprecherin Birgit Unterhuber.

© SZ vom 10.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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