Neuhausen-Nymphenburg:Unsichtbarer Steuermann

Grüne schlagen Einsatz autonom fahrender Kleinbusse vor

Noch mal schnell die Augen reiben: Tatsächlich, kein Mensch sitzt auf dem Fahrersitz des Busses, der durchs Wohnquartier nördlich des Nymphenburger Schlosskanals kurvt. Noch entspringt das Szenario allein der Fantasie. Geht es nach dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg, soll die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zusammen mit der Landeshauptstadt prüfen, ob im eigenen Viertel nicht tatsächlich einmal autonom fahrende Kleinbusse auf den Weg geschickt werden könnten. Ein entsprechender Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ging im Ausschuss gerade glatt durch. Begründet haben die Initiatoren den Einsatz dieser Geister-Busse damit, dass sich auf diese Weise die Anbindung des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) im Neubaugebiet "Hirschgarten" an S-Bahn, Metro-Bus und Tram verbessern ließe. Auch im unzureichend an den ÖPNV angebundenen Wohngebiet nördlich des Nymphenburger Schlosskanals könnte ein autonomer Kleinbus als Zubringer für die U-Bahn-Station Gern oder die Tram- und Bushaltestelle Schloss Nymphenburg beziehungsweise den Romanplatz eine attraktive Ergänzung bieten. Die Antragsteller der Grünen verweisen darauf, dass entsprechende Linien seit April 2017 bereits in der niederbayerischen Gemeinde Bad Birnbach im Einsatz seien, wo das Fahrzeug ohne Fahrer zwölf Personen Platz biete und maximal mit einer Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern seine Runden drehe. Im schweizerischen Wallis, Washington D.C., Berlin oder Helsinki sei dieses Zusatzangebot inzwischen erfolgreich getestet worden.

© SZ vom 04.07.2017 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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