Neues Lokal "Museum":Spagat in der Küche

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Bei der Ausschreibung hat sich die Edith-Haberland-Stiftung. Ihre Chefin Catherine Demeter (links) hat die neuen Räume des Restaurants vorgeführt - zusammen mit Museumsleiterin Renate Eikelmann. (Foto: Stephan Rumpf)

Das Restaurant im Bayerischen Nationalmuseum ist wieder offen

Von Franz Kotteder

Andere Museen haben eine Cafeteria, das Bayerische Nationalmuseum hat ein Restaurant. Fast ein Dreivierteljahr lang war es geschlossen, jetzt hat es wieder geöffnet: mit neuem Team, neuer Innenausstattung, neuer Küche und neuem Namen. "Museum" heißt es nun nicht völlig überraschend, Küchenchef ist Reimer Röbel, der zuvor im Steakrestaurant "Zum Goldenen Kalb" tätig war und auch schon in den Sternerestaurants Residenz Heinz Winkler in Aschau oder in der Schwarzwaldstube in Baiersbrunn arbeitete. Draußen im Garten des Nationalmuseums gibt es weiterhin auch Cafébetrieb, drinnen ist auf 165 Quadratmetern ein Restaurant von edlem Ambiente entstanden. Und die größte Überraschung: Der Hall in den mehr als vier Meter hohen Gewölberäumen ist weg.

Catherine Demeter ist ganz begeistert vom neu gestalteten Restaurant: "An den Schallschutz haben wir lange hingearbeitet." Demeter ist Vorsitzende der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung, die sich unter neun Mitbewerbern in der Ausschreibung für das Restaurant durchgesetzt hat. Die Köche des alten BNM, Michael Emmerz und André Wöhner, wechselten Anfang des Jahres zur Käfer-Schänke, unter anderem hatten sich auch der britische Fernsehkoch Jamie Oliver und die Hoteliersfamilie Geisel um das Lokal beworben. Die Stiftung, der die Mehrheit an der Augustinerbrauerei gehört und die das Nationalmuseum schon häufig großzügig unterstützte, setzte sich mit ihrem Konzept durch.

Das besteht aus einem Spagat zwischen gehobener Gastronomie und Gerichten, "die auch für Studenten, Mütter mit drei Kindern oder Senioren erschwinglich sein sollen", wie Demeter erklärt. Die Mittagsgerichte sollten nicht über 15 Euro kosten, sagt Restaurantleiter Christopher Ardu, der auch schon in New York für den Zwei-Sterne-Koch Gordon Ramsay in dieser Position arbeitete. Gäste, die eher sparen müssen, sollten aber auch nicht allzu viel Hunger und keinen sehr großen Durst mitbringen. Das Augustiner-Bier kostet zwar für die Innenstadt sehr günstige 3,80 Euro, ist dafür aber auch keine Halbe, sondern kommt aus der 0,33-Liter-Flasche - das dürfte ungefähr dem Preis für die Wiesnmass in zwei Jahren entsprechen.

Neben den Mittagsgerichten gibt es gehobene Küche vom Seeteufel über Zanderfilet bis hin zum Lammrücken und Ravioli mit Ricotta. Christopher Ardu: "Unsere Küche macht einen 500-Kilometer-Radius rund um München."

© SZ vom 14.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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