Neuaubing:Visionen erwünscht

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Das Architekturbüro Bauchplan erarbeitet derzeit Vorschläge, wie ein zehn Meter breiter Streifen entlang der Bodenseestraße attraktiver gestaltet werden könnte. Auch Bürger sind aufgerufen, ihre Ideen beizusteuern

Von Ellen Draxel, Neuaubing

Die Bodenseestraße in Neuaubing soll ein neues Gesicht bekommen. Und zwar ein charakteristisches, attraktives, sympathisches. Die ersten Ideen zur Realsierung dieses Ziels klingen gut: Zu einem "Langpark" wollen die Planer die derzeit noch von vielen Autohändlern, Gewerbeansiedlungen, Parkplätzen und Einkaufszonen dominierte Strecke zwischen Freiham und der Pasinger Unterführung umgestalten. Noch sind es eher Visionen, die das Architekturbüro Bauchplan im Auftrag der Münchner Gesellschaft für Stadtsanierung (MGS) erarbeitet hat. Aber sie zeigen, was möglich sein könnte.

"Unser Auftrag lautet, einen zehn Meter breiten Streifen zwischen Straße und Gebäuden neu zu konzipieren", sagt Landschaftsarchitektin Julia Bleicher. Erste Entwürfe lassen geschwungene Fuß- und Radwege, mäandrierende Rasenflächen mit Sitzgelegenheiten und eine Allee mit rotblühenden Bäumen erkennen. Teile des Grüns sollen die Zehn-Meter-Zone in Richtung Gewerbe überschreiten dürfen, dafür würden die Unternehmen an anderer Stelle umso mehr Parkfläche erhalten. Dächer könnten begrünt oder mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Denkbar ist auch eine Doppelnutzung der Parkflächen: Wo unter der Woche Besucher ihre Fahrzeuge abstellen, wären am Wochenende, wenn die Firmen geschlossen haben, etwa Flohmärkte, Tagesveranstaltungen oder sportliche Aktivitäten möglich. "Eine solche Kombi-Nutzung von Parkzonen gibt es in München bislang nicht", erklärt Bleicher.

Ziel der Planer ist, eine unverwechselbare Optik für die Bodenseestraße zu kreieren. Immerhin übernimmt die Straße die Aufgabe einer verkehrlichen Hauptschlagader im Münchner Westen, hier ist ein wichtiges Eingangstor in die Stadt. Daher sollte sie zu einem Ort werden, an dem auch Gastronomie Fuß fassen kann, weil es dort angenehm ist zu sitzen. Eigentümer der privaten und gewerblichen Bereiche erhalten finanzielle Unterstützung, wenn sie ihre Flächen mit Gestaltungs- und Begrünungsmaßnahmen aufwerten.

Noch aber ist alles offen, gestalterisch wie verkehrsplanerisch. Bürger, insbesondere Anwohner, sind gebeten, ihre Wünsche zu äußern. "Je mehr Grün für die Stinkestraße, desto besser", meinte jüngst eine Anliegerin bei einem Info- und Diskussionstermin. Allerdings müsse die Stadt für die Pflege der Grünflächen sorgen, sie selbst habe auch jetzt schon genug Laub zu kehren. Andere Nachbarn plädieren für einen "gescheiten Radweg", einen Zebrastreifen vis-à-vis vom Netto, die "Entzerrung" zwischen Rad- und Autoeinfahrten sowie für zwei Meter hohe Hecken zur Lärm- und Schadstoff-Filterung.

Mitarbeiter der MGS erklären, welche Varianten möglich sind. (Foto: Florian Peljak)

Wer sich an der Debatte beteiligen möchte, ist dazu eingeladen - die Stadtteilmanager Rosa Kraus und Daniel Genée in den Stadtteilläden an der Limesstraße 111 und der Friedrichshafener Straße 11 freuen sich über Anregungen.

© SZ vom 27.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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