Neuaubing:Schmuckstück-Sanierung

Altes Gemäuer: Die Werkhalle 3 auf dem Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks der Bahn wurde 1906 erreichtet - eine von mehreren Hallen, in deren Renovierung der Bauträger insgesamt 100 Millionen Euro steckt. (Foto: Aurelis Real Estate)

Aurelis baut historische Werkhalle zum Gewerbestandort um

Von Ellen Draxel, Neuaubing

Die Werkhalle 3 an der Bertha-Kipfmüller-Straße 2 in Neuaubing ist eines der ältesten noch erhaltenen Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks der Bahn. Ein Ziegelbau mit großen Rundbogenfenstern, Glasoberlichtern und historischem Stahl-Dachtragwerk, 1906 als Wagenreparaturwerkstatt in Betrieb genommen. Bis 2001 hat die Deutsche Bahn zwischen der Papin- und der Kravogelstraße Personen- und Güterzüge instandgesetzt, zehn der Hallen stehen inzwischen unter Denkmalschutz.

Die Immobilienentwicklungsfirma Aurelis Real Estate GmbH, die den südlichen Teil des ehemaligen Bahngeländes als Gewerbegebiet für rund 100 Millionen Euro in Kooperation mit der Stadt revitalisiert, will die architektonischen Schmuckstücke sukzessive detailgetreu renovieren und sanieren. Nun ist die 9000 Quadratmeter große Werkhalle 3 an der Reihe.

Geplant ist, den Innenraum der Halle zu unterteilen und vier Einzelgebäude um einen H-förmigen Innenhof zu errichten. Die Flächen, die dabei entstehen - vorgesehen sind Mieteinheiten von mindestens 1600 Quadratmetern - können von Dienstleistern als Büros genutzt werden oder auch der Industrie als Produktionsstätten dienen.

Entkernt und von Einbauten der Bahn befreit ist die denkmalgeschützte Halle bereits. Als nächstes stehen die Sanierung des Dachs und der Klinkerfassade an. Die Baugenehmigung dafür liegt voraussichtlich im Frühjahr vor. Mit der Fertigstellung der ersten Bauabschnitte rechnet die Aurelis Ende 2021/Anfang 2022.

Das Triebwerk, wie der Gewerbeteil des ehemaligen Bahngeländes in heutiger Zeit genannt wird, umfasst rund 140 000 Quadratmeter Bauland sowie etwa 110 000 Quadratmeter Ausgleichs-, Biotop- und andere Grünflächen. Das nördliche Segment des früheren Ausbesserungswerks ist mittlerweile ein Wohnstandort, dort entsteht derzeit die Neubausiedlung namens "Gleisharfe" mit rund 500 Wohnungen für 1200 Menschen.

© SZ vom 02.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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