Der Förderverein "1000 Jahre Urkunde Aubing" möchte die Wohnanlage der Eisenbahner-Baugenossenschaft (ebm) an der Limesstraße unter Denkmalschutz gestellt wissen. Ein Teil des Komplexes mit seinen meist dreigeschossigen Wohngebäuden ist mehr als hundert Jahre alt und wurde von 1910 an im Erbbaurecht für die Mitarbeiter der Hauptwerkstätten der damaligen Königlich Bayerischen Staatsbahn und später der Reichsbahn errichtet.
Die Anlage sei "etwas Besonderes", erklärt der Förderverein: Nicht nur, weil sie "die einzige Wohnanlage in Aubing beziehungsweise Neuaubing" ist, die nach dem damals verbreiteten Genossenschaftsgedanken gebaut wurde. Sie belege auch die "Weiterentwicklung des Dorfes Aubing in südlicher Richtung auf dem Weg zur zentralen Staatsbahnwerkstätte" und habe damit "ortsgeschichtliche Bedeutung", heißt es weiter. Außerdem demonstriere sie "augenfällig die neue, durch Arbeiterwohnungen charakterisierte Siedlungsweise des Industriezeitalters im Gegensatz zum alten, durch Bauernhäuser geprägten Dorfkern von Aubing".
Beantragt werden soll deshalb nun für die Häuser an der Limes-, Wiesentfelser und Plankenfelser Straße der Ensembleschutz und zusätzlich für die "im historisierenden Heimatstil mit charakteristischen Spitzbögen" gestaltete Gaststätte an der Limesstraße 63 der Status als Einzeldenkmal. Früher hieß das Wirtshaus an der Ecke Limes-/Altenburgstraße "Zum Spitzauer", heute ist dort das "Bayerische Schnitzel- und Hendlhaus" untergebracht. Die Gaststätte gehörte von Anfang an zur Anlage dazu, sie diente als Versammlungs- und Gemeinschaftsort.
Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied, vom Förderverein um Unterstützung gebeten, hat sein Votum allerdings zunächst vertagt. Die Lokalpolitiker wollen vorab mit Vertretern der Eigentümergenossenschaft und dem Landesamt für Denkmalpflege Kontakt aufnehmen, bevor sie sich äußern. Denn die Wohnanlage wurde inzwischen modernisiert, einige Häuser sind zudem zusätzlich mit Balkonen ausgestattet worden.