Nach Brand in Tiefgarage:Schulfrei in Trudering

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Beim Gymnasium Trudering ruht der Betrieb, die Garage ist gesperrt. (Foto: Rumpf)
  • Nach dem Brand in der Tiefgarage des Gymnasiums fällt der Unterricht vorerst aus.
  • Das Feuer war am vergangenen Freitag durch einen technischen Defekt am Auto einer Lehrerin ausgelöst worden.

Von Melanie Just und Martin Bernstein

"Die Irrfahrten des Odysseus" wollte die Theatergruppe am Truderinger Gymnasium in dieser Woche spielen. Daraus wird nichts. Stattdessen müssen Schüler und Lehrer jetzt auf Irrfahrt gehen. Und zwar auf unabsehbare Zeit: Nach dem Tiefgaragenbrand vom Freitag kann laut Stadt dort bis auf Weiteres kein Unterricht stattfinden.

Welchen Schaden das Bauwerk davongetragen hat, könne erst in ein paar Tagen gesagt werden, wenn die havarierten Fahrzeuge aus dem Gebäude gebracht werden dürfen. Fest steht aber bereits: Der Brand hat die Haupttrasse aller Versorgungsleitungen für Strom, Computer und Telekommunikation stark beschädigt. Eine Prognose, wann an der Friedenspromenade wieder normaler Unterricht stattfinden kann, wagt die Stadt nicht. "Der Unterricht soll jedoch an anderen Standorten möglichst bald wieder aufgenommen werden, zumindest in eingeschränkter Form."

Die Schule erstelle derzeit ein Übergangsangebot, auch die Versorgung von Kindern mit Betreuungsbedarf werde sichergestellt. Um wenigstens einen eingeschränkten Unterricht wieder aufnehmen zu können, suchen Schulleitung und Bildungsreferat jetzt nach Alternativen. Mehrere Schulstandorte im Umkreis des Truderinger Gymnasiums werden derzeit geprüft - darunter Gymnasien, an denen nach dem Weggang der diesjährigen Abiturienten Räume frei geworden sind, aber auch eine Realschule, einige Grund- und berufliche Schulen.

Auslöser des Feuers: Das Auto einer Lehrerin

Am Montagnachmittag berieten Schulleitung und Lehrer, wie es weitergehen soll. Per Mail halten sie Schüler und Eltern auf dem Laufenden. "Von Mittwoch an wird es für diese und nächste Woche unterschiedliche Übergangsangebote geben", sagte Schulleiterin Susanne Asam. Es werde noch beraten, welche Klassen blockweise Fachunterricht in anderen Schulen bekommen sollen. Zudem werden außerschulische Angebote wie Exkursionen und Kunstprojekte zusammengestellt, eine digitale Lernplattform kommt dazu.

Bei der Suche nach der Brandursache sind die Fahnder der Kriminalpolizei fündig geworden: Das Auto einer Lehrerin hatte in der Tiefgarage zu brennen begonnen, die Flammen waren rasch auf sechs weitere Fahrzeuge übergesprungen. Vier Autos brannten am Freitagmittag völlig aus, drei weitere wurden schwer beschädigt.

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Die Ermittlungen ergaben, dass eine Lehrerin ihren Pkw abstellte und dabei leichten Brandgeruch bemerkte. Sie lief zum Hausmeister und bat ihn um Hilfe. Als die beiden in die Tiefgarage kamen, schlugen bereits Flammen aus dem Motorraum des Autos. Großes Lob gab es seitens der Feuerwehr für die umsichtige Reaktion der Schulleitung: Die etwa 600 Schüler, die kurz vor 12 Uhr in der Schule waren, waren von den Lehrkräften bereits ins Freie begleitet worden, als die Feuerwehr eintraf. Sie nannte das Vorgehen "vorbildlich".

© SZ vom 28.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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