Munich Mash:Schwarzer Tag für den Weltmeister

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Lokalmatador Dominik Gührs scheitert bereits in der Qualifikation zum Wakeboard-Finale.

Von Sebastian Winter, München

Das Actionsport-Festival Munich Mash hat noch vor den Finals am Wochenende seine erste ganz große Überraschung. Bei der Qualifikation der Wakeboarder auf dem Olympiasee ist der Lokalmatador und zweimalige Weltmeister Dominik Gührs als Letzter seiner Gruppe ausgeschieden - und war nach seinen drei enttäuschenden Läufen und Platz acht am Boden zerstört. "Das ist wie ein Albtraum und das Beschissenste, was einem passieren kann", sagte der 27-jährige Münchner, der eigentlich nach Platz zwei aus dem Vorjahr den Mash in seiner Heimatstadt diesmal unbedingt gewinnen wollte.

"Am liebsten möchte ich mein Brett zwei Monate nicht mehr anrühren."

Gührs hatte allerdings schon im Training am Freitagmorgen große Probleme gehabt. "Ich bin die ganze Zeit hingefallen, was mir einen großen Schub nach unten gegeben hat", sagte der blonde, durchtrainierte Athlet. Besonders die Rails hätten ihm Probleme gemacht, jene auf dem See schwimmenden Hindernisse, auf denen die Wakeboarder wie an einem Geländer entlanggleiten und samt Drehungen wieder hinunterspringen. Im zweiten Durchgang rutschte Gührs gar ab und plumpste in den See - glücklicherweise ohne sich zu verletzen. "Die Rails sind steiler und höher, als ich es gewohnt bin, ich kam mit dem ganzen Set-up nicht zurecht", sagte Gührs, der nur bei seinem ersten Sprung über den Big-Air-Kicker einen ordentlichen Tantrum to blind stand, also einen Rückwärtssalto mit 180-Grad-Drehung - in den folgenden beiden Durchgängen hatte er wegen seiner Fehler an den Rails die Motivation verloren. Gührs, der vor zwei Jahren in Abu Dhabi zum zweiten Mal Weltmeister geworden war, muss am Sonntag im Finale der besten acht nun zuschauen - wenn er das überhaupt macht.

Dort darf sich das Publikum an der spektakulären Anlage auf überraschend viele einheimische Teilnehmer freuen. Denn neben dem Allgäuer Nico von Lerchenfeld, dem Vorjahresdritten, der sich in Gührs' Gruppe als starker Zweiter mit 74,95 Punkten das Finale gesichert hat, schafften auch Felix Georgii (Kranzegg) als Sieger der zweiten Gruppe und der erst 18-jährige Liam Rundholz (Wachtendonk) als Vierter den Sprung in die Endrunde. Dem Garchinger Benedikt Tremmel fehlten 0,93 Punkte zum Finale, in dem auch zwei US-Amerikaner, ein Australier und Vorjahressieger Dominik Hernler aus Österreich stehen. Gührs hingegen möchte sein Brett "am liebsten zwei Monate nicht mehr anrühren".

© SZ vom 24.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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