Munich Mash:Ab in die Schule

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Ausnahme-Schüler: Aurelien Giraud gewann mit furiosen Tricks den Skateboard-Wettbewerb. (Foto: Florian Peljak)

Aurelien Giraud, 17, gewinnt den Skateboard-Contest

Am Ende musste es ganz schnell gehen für Aurelien Giraud. Der Franzose stieg am Olympia-Eisstadion schnell in eine Limousine des ortsansässigen Autobauers und fuhr Richtung Flughafen. Giraud, der Sieger des Skateboard-Wettbewerbs beim Munich Mash, musste am Montag zur Schule. Was für ein Kontrast: Am Sonntagnachmittag hatte er mit seinen spektakulären Tricks noch 4000 Zuschauer in der Halle begeistert. Aber Giraud ist erst 17 - und schon jetzt eines der größten Skateboard-Talente der Welt.

Im Finale bezwang er den Berliner Denny Pham, der ebenfalls sehr stark fuhr und nur einmal stürzte, während Giraud zweimal die Kontrolle über sein Board verlor. Doch Giraud, jüngster Fahrer im Feld, bot noch mehr Spektakel als der derzeit beste Deutsche. Pham war nach der Siegerehrung dennoch zufrieden: "Sogar mehr als das, es ist sehr gut gelaufen für mich, dazu gehört sicher auch ein bisschen Glück. Alle sind hier so stark, dass man auch genauso eine Münze werfen kann, die über den Sieger entscheidet."

Dritter wurde Chris Joslin aus den USA, ein weiteres großes Talent der Szene. Der 18-jährige Kalifornier gewann auch den "Best-Trick-Contest", bei dem die Fahrer variantenreich acht von Betonmauern und Geländern begrenzte Treppenstufen überwinden mussten. Joslins furioser Sprung, ein Cap Flip, bei dem er die Stufen und zwei Mauern überwand, wurde von den Punktrichtern belohnt. "Ich mag den Mash, das hat viel Spaß gemacht", sagte Joslin, während Denny Pham dem jungen Sieger Giraud halb im Scherz zurief, der möge bitte seine Hausaufgaben noch machen. Doch der Franzose dachte daran wohl kaum in diesem Moment.

Die veranstaltende Olympiapark München GmbH hatte mit dem Skateboard-Wettbewerb einen neuen Schwerpunkt im Actionsport-Programm des Munich Mash gesetzt, sie hat diesen Sport aufgewertet im Vergleich zum vergangenen Jahr und bessere Fahrer gewinnen können. "Der Skateboard-Wettbewerb war super, wir wollen ihn weiter ausbauen", sagte Organisationschef Frank Seipp, "auch wenn wir noch ein, zwei Jahre brauchen, bis wir die Authentizität haben."

Das Publikum war jedenfalls äußerst stimmungsvoll, mehr noch als beim BMX-Wettbewerb. Das lag aber auch an Mario Ungerer, der Münchner Amateur hatte sich in der Qualifikation am Freitag für das Hauptfeld qualifiziert. Ungerer wurde Letzter, aber für ihn galt nur eines an diesem Tag: Dabei sein und genießen.

© SZ vom 29.06.2015 / sewi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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