Münchner Westen:Kommunizierende Röhren

Lesezeit: 1 min

Licht am Eingang des Tunnels: Die Aubinger Röhre auf der A 99. Die Autobahndirektion geht davon aus, dass sich die Bauarbeiten am Allacher Tunnel deutlich auf den Verkehrsfluss auswirken werden. (Foto: Robert Haas)

Allacher Tunnelsanierung wirkt sich auf Aubinger Bauwerk aus

Die Sanierung des Allacher Tunnels wird auch Auswirkungen auf den Aubinger Tunnel haben. "Der Allacher Tunnel ist der größte Engpass im südbayerischen Raum, daher wird die notwendige Sanierung sicher nicht ohne verkehrliche Auswirkungen abgehen, denn zaubern können wir nicht", sagt der Sprecher der Autobahndirektion Südbayern, Josef Seebacher. In bestimmten Bauphasen rechnet er mit mehr Blockabfertigungen am Aubinger Tunnel als bisher; Details vermag er derzeit aber nicht zu nennen. "Wir machen gerade das Konzept, auch Reisezeitvergleiche sollen dabei betrachtet werden." Schließlich tangiere diese Strecke ja beinahe jeden in der Region.

Der Allacher Tunnel, eine 21 Jahre alte Röhre auf dem Autobahnring A 99 zwischen den Autobahndreiecken Allach und Feldmoching, muss, wie Mitte Dezember bekannt wurde, wegen Korrosionsgefahr aufwendig saniert werden. Die Planfeststellung soll noch dieses Jahr beginnen; die Bauarbeiten dauern dann mindestens sieben bis acht Jahre. Schon jetzt aber stößt das Verkehrsnetz in diesem Gebiet täglich mehrmals an seine Grenzen. Im Allacher wie im Aubinger Tunnel sind Blockabfertigungen an der Tagesordnung. "Deshalb wollen wir im Allacher Tunnel ja zum ersten Mal in einem deutschen Autobahntunnel eine Seitenstreifenfreigabe realisieren", sagt Seebacher.

Sorgen machen sich nun nicht nur Bürger und Lokalpolitiker aus Allach, sondern auch ihre Nachbarn aus Aubing. Denn beide Stadtbezirke haben mit erheblichem Schleichverkehr zu kämpfen und befürchten aufgrund der Sanierungsarbeiten Verkehrszunahmen. "Das Problem", weiß Seebacher, "ist die Komplexität." Eine dicht bebaute und stark wachsende Stadt mit kaum Platz für zusätzliche Straßen, jeden Morgen und Abend verstopfte Autobahnen wegen der Pendler - und ein öffentlicher Nahverkehr, der dringend ausgebaut werden muss. Dazu gilt die Rücksichtnahme auf die Natur, auf seltene Pflanzen- und Tierarten. "Freiham allein lastet schon eine Autobahn aus - das Problem sind die Spitzen", sagt der Sprecher.

Der BA Aubing-Lochhausen-Langwied will deshalb jetzt von der Stadt wissen, welche Auswirkungen die Sanierung des Allacher Tunnels für den Aubinger Tunnel hat, wohin der Verkehr abgeleitet werden soll und ob es zu einem "Totalstau" im Stadtbezirk kommen kann. Auch Lösungsvorschläge werden erbeten. In engem Kontakt mit dem Gremium in Allach stehen die Politiker bereits: Allachs BA-Vorsitzende Heike Kainz (CSU) war in der jüngsten Sitzung des Aubinger Bezirksausschusses und signalisierte, ein gemeinsames Vorgehen für "zweckmäßig" zu erachten.

© SZ vom 31.01.2020 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: