Münchner Momente:Kinder an der Macht

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Die Machtfrage ist in München längst entschieden. Und sie hat nichts mit Parlamenten oder mit Stadtratssitzungen zu tun

Von Jakob Wetzel

Politik, da darf man sich nichts vormachen, ist Augenwischerei. Die Machtfrage ist in München längst entschieden. Und sie hat nichts mit Parlamenten zu tun oder mit Stadtratssitzungen. Augenfällig geworden ist das erst in diesen Tagen wieder im Englischen Garten. Da ging ein kleiner Bub mit seinem Vater spazieren. Im Schlepptau hatte er einen Hund von jenem Typ, der auch mit größtem Kraftaufwand lediglich dorthin zu bewegen ist, wohin er selber will. Es näherte sich also nun ein Bus, und weil das Tier an diesem Tag gerne mittig auf der Straße laufen wollte, wurde der Vater unruhig. "Hier!", rief er einmal, zweimal, dreimal. "Hier! Hierher! Kommst du her! Herrschaft!" Nichts half. Da schnalzte der Bub mit der Zunge, sagte sanft "Hier!" - und das Tier lief mit wedelndem Schwanz von der Fahrbahn.

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