Münchner Momente:Alles ählativ

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Forscher behaupten, dass sich Raum und Zeit krümmen und Zeitreisen möglich sind. Edmund Stoiber hat das schon längst bewiesen

Von Stefan Simon

Was für eine aufregende Zeit. Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München . . . mit zehn Minuten, ohne dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen . . . Forscher in den USA haben endlich nachweisen können, dass Albert Einstein recht hatte. Gravitationswellen, schwarze Löcher, dunkle Energie - das alles gibt es wirklich. Astrophysiker der TU München sagen sogar, dass Zeitreisen möglich seien. Man müsse dafür einfach nur schnell genug unterwegs sein. Sie steigen in den Hauptbahnhof ein, Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen . . . Schon jetzt werden die Amerikaner für den Nobelpreis gehandelt. Sie haben der Erforschung des Weltalls völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Das bedeutet natürlich, dass der Hauptbahnhof im Grunde genommen näher an Bayern . . . an die bayerischen Städte heranwächst.

Einer hat das hier in München schon vor Jahren proklamiert. Einen Preis hat er nie bekommen, nur jede Menge Spott. Dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen . . . am . . . am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug. Edmund Stoiber, der Begründer der Allgemeinen Äh-lativitätstheorie, im Grunde müsste doch er den Nobelpreis erhalten. Der Nachweis, dass sich Raum und Zeit schon dann stark verändern, wenn Denken und Sprechen nur in einer gewissen Geschwindigkeit kollidieren, ist ihm mehr als nur einmal geglückt. Dann bedarf es nur noch eines kleinen Sprühens sozusagen in die gludernde Lot, in die gludernde Flut, dass wir das schaffen können. Und deswegen - in die lodernde Flut, wenn ich das sagen darf.

Man weiß: Verkrümmung von Raum und Zeit ist die Voraussetzung, um bei Zeitreisen auch in die Vergangenheit gelangen zu können. Wenn man sich Zeit vorstellt wie eine Linie von A nach B auf einem Blatt Papier, wenn sich ferner die Zeit falten ließe wie jenes Blatt und wenn man zuletzt ein Loch von B nach A bohren könnte . . . weil das ja klar ist, weil auf dem Hauptbahnhof viele Linien aus Bayern zusammenlaufen. Wer wundert sich dann noch, dass Stoiber immer wieder zurückkommt auf die politische Bühne? Stoi . . . bär? Und, äh, es ist ganz klar, dass äh, dieser Bär äh, ein Problembär ist und, äh, es ist im Übrigen auch, äh, im Grunde genommen, äh, durchaus, äh, ein, ein gewisses Glück gewesen.

© SZ vom 16.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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