Münchens junge Kreative:"Die Malerei sollte sich nicht zu ernst nehmen."

Lesezeit: 1 min

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht und ihnen über die Schulter geschaut. Heute: Sarah Neumann

Von Sarah Zapf

Sarah Neumann, 25, studiert im dritten Semester an der Kunstakademie in der Malereiklasse unter Gregor Hildebrandt. Direkt nach der Schule bewarb sie sich das erste Mal an der Akademie, absolvierte aber zunächst eine Kommunikationsdesignausbildung. Im Rückblick ist sie froh, dass sie erst jetzt an der Akademie gestartet ist. "Man braucht auch eine gewisse Reife, die man oft erst später entwickelt."

(Foto: Stephan Rumpf)

In ihren Bildern arbeitet Sarah häufig mit der Farbe schwarz. Ihre Malerei wird daher oft als düster wahrgenommen. "Ich würde mir wünschen, dass Menschen ihre Wahrnehmung von der Farbe trennen, wenn sie Bilder anschauen. Solche Bilder können auch Leichtigkeit oder Ironie in sich tragen. Die Malerei sollte sich nicht zu ernst nehmen."

(Foto: Stephan Rumpf)

Sarah schätzt es sehr, dass sie im Atelier Malereien umsetzen kann, die zu Hause nicht gehen. Wenn sie mit Ölfarben und Terpentin malt, entsteht viel Dreck. In der Akademie kann sie ihren Ideen freien Lauf lassen und sich austoben. Meist malt sie auf Leinwänden, aber setzt ab und zu auch dicke Pappe ein.

(Foto: Stephan Rumpf)

In ihrem Arbeitsbereich finden sich etliche Gemälde in dem kleinen Holzschrank. "Die Bilder, die ich direkt nach dem Malen richtig gut finde, sind dann oft die Malereien, die mir im Nachhinein nicht gefallen. Die Bilder, die ich anfangs nicht ganz verstanden habe, sind die, die ich im Nachhinein am liebsten mag", sagt Sarah.

(Foto: Stephan Rumpf)

Von der Acrylkunst in ihrer Bewerbungsmappe für die Akademie hat sich Sarahs Malstil nun in eine andere Richtung entwickelt: Sie abstrahiert mehr. Ihre Motive sind meist immer noch figurativ. Inspiration findet sie vor allen Dingen in ihren Träumen. Ist sie mit einem Bild nicht zufrieden, wirft sie ihre Kunst auch weg. "Ich bin da sehr radikal. Ich weiß, was mir an meinen Bildern gefällt und was nicht", sagt sie.

(Foto: Stephan Rumpf)

"Ich glaube, man findet seinen eigenen Stil, wenn man einfach weitermacht. Man verändert sich immer und findet sich neu", sagt Sarah. Am liebsten malt sie in den Wintermonaten, wenn es angenehm kühl in den Atelierräumen ist und der schwere Arbeitskittel weniger stört. Sarah malt gerne in die Nacht hinein, umgeben von einer inspirierenden Ruhe.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: