Münchens junge Kreative:Vom Cockpit an die Gitarre

Lesezeit: 1 Min.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht und ihnen über die Schulter geschaut. Heute: Luca Hegele.

Von Alina Venzl

Luca Hegele ist ausgebildeter Pilot. Durch Corona und die Kurzarbeit hatte Luca viel Zeit für seine Leidenschaft: Gitarren. Mittlerweile hat er eine Werkstatt in Giesing angemietet, in der er E-Gitarren baut. Am liebsten verarbeitet er tropische Tonhölzer - wie das schwarz-weiße Ebenholz. "Ich möchte nicht nur Einzelstücke per Hand fertigen, sondern Stücke, die zusätzlich noch spannend fürs Auge sind", sagt er.

(Foto: Stephan Rumpf)

Luca arbeitet nicht nur mit klassischen Werkzeugen wie einer Laubsäuge oder einer Zange, sondern auch mit Feinwerkzeugen wie der "Japan-Säge". Um ganz genaue Konturen in das Holz einarbeiten zu können, verwendet er auch ein 3-D-Nagelbild. "Das ist wichtig, damit ich den Hals der Gitarre individuell anpassen kann", sagt er.

(Foto: Stephan Rumpf)

Seit seiner Kindheit sind Gitarren aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile besitzt er zehn Gitarren. Um jeder Gitarre ihren eigenen Charakter zu verleihen, wird die sichtbare Holzschicht des Instruments individuell bearbeitet. Zuerst wird das Holz mit schwarzer Beize eingelassen, dann abgeschliffen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Die Gitarren sind handgefertigte Einzelstücke, die nach selbst hergestellten Schablonen entworfen werden. "Ich habe diese quasi selbst designet - natürlich habe ich mich an Vorlagen orientiert, diese habe ich aber dann neu interpretiert", erzählt Luca selbstsicher. Inspiration hat Luca auch bei seinen eigenen Gitarren gefunden.

(Foto: Stephan Rumpf)

Das abgeschliffene Holz wird auf den Korpus der E-Gitarre geklebt. In diesem Fall handelt es sich nicht um eine klassische E-Gitarre, sondern um eine Multiscale-Gitarre. Bei einer Multiscale-Gitarre sind der Bund und die Muttern am Hals der Gitarre schräg positioniert, somit sind die Saiten unterschiedlich lang. Dadurch kann man präzisere tiefere Töne spielen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Ganz am Ende werden die Saiten aufgezogen. Luca kürzt sie mit einer Zange auf die richtige Länge. Dann kann die Gitarre gestimmt werden. "Dieses Model habe ich Stormbringer getauft", erzählt Luca. Irgendwie passt der Name zu den stürmischen Zeiten, in denen Luca plötzlich Zeit hatte, Gitarren zu bauen.

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