Münchens junge Kreative:Mit Kunst die Stadt verändern

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Künstlerin Antonia Tortora. (Foto: Florian Peljak)

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht und ihnen über die Schulter geschaut. Heute: Antonia Tortora.

Von Nicole Salowa

Leere Augenhöhlen, Gasmasken, Skelette am DJ-Pult - die Bilder, die Antonia Tortora, 18, malt, fallen auf. Ebenso wie das Auftreten der Künstlerin. "In der Realschule habe ich oft das Gefühl bekommen, es sei falsch, anders zu sein. Meine Kunst hat mir dabei geholfen, selbstbewusster zu werden. Zu lernen, dass auch etwas Komisches schön sein kann", sagt Antonia.

(Foto: Florian Peljak)

"Beim Malen kann ich loslassen. Ich denke nicht nach, ich habe einfach Lust, Bewegung darzustellen. Zuerst entsteht dann zum Beispiel ein Knie", sagt Antonia. Viele ihrer Skizzen zeigen Menschen, die sich leidenschaftlich hingeben, "tanzend und liebend" sind. Aus dem Knie wachsen dann ganze Körper, anatomisch korrekt sollen diese nicht sein, sondern exzentrisch.

(Foto: Florian Peljak)

Kunst ist, soweit Antonia zurückdenken kann, schon immer ein Teil von ihrem Leben. Bis sie ihren eigenen Stil fand, dauerte es aber. Nicht der Besuch einer Gestaltungsschule half ihr dabei, sondern das Verlassen. "Die Schule hat mich mit ihren Anforderungen darin gebremst, mich frei zu entfalten. Als ich fertig war, hatte ich das Gefühl, ein neuer Mensch zu sein", sagt Antonia.

(Foto: Florian Peljak)

Antonia überlegt sich selten im Voraus ein Konzept. Sie lässt die Bilder im Prozess entstehen. Mithilfe von schnellen, unüberlegten Skizzen nimmt sie den menschlichen Körper und die Art, wie er sich bewegt, ins Visier. Dafür benutzt sie meistens Kugelschreiber, die eignen sich auch für unterwegs, wenn sie draußen unterwegs ist und ihr Skizzenbuch zückt.

(Foto: Florian Peljak)

Etwas anderes, als auch in Zukunft im kreativen Bereich zu arbeiten, kommt für sie nicht in Frage. Antonia ist sich sicher, dass jeder Mensch eine Vorliebe für Kunst hat, man müsse sie nur entdecken. "Kreativität kann eine Schranke öffnen und uns dabei helfen, uns der Welt zu zeigen", sagt Antonia. Seit einiger Zeit ist sie Mitglied bei Signal, einem jungen Verein, der sich für mehr Subkultur in München einsetzt.

(Foto: Florian Peljak)

Für die Veranstaltungen von Signal designt sie unter anderem Plakate und Kleidung. Es sei ein surreales Gefühl zu sehen, wie ihre Entwürfe auf T-Shirts gedruckt und von anderen getragen werden, sagt sie. Oder eben auf einem Poster für eine der größten Lärm-Demos in München landen. "Es ist schön, dass ich Kunst machen kann für etwas, was mir wichtig ist", sagt Antonia.

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