Münchens junge Kreative: Anna Schulz:Wenn Musik die Malerei verändert

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Anna Schulz verbindet Malerei mit Musik. Deswegen hat sie auch in ihrem Atelier im Fat Cat Kopfhörer auf. (Foto: Catherina Hess)

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Von Amelie Völker

Anna Schulz freut sich über ihr Atelier im Fat Cat: "Ich finde es großartig, hier endlich den Platz zu haben, auch mal großformatig zu arbeiten und Kontakt zu vielen verschiedenen Künstlern zu haben, die hier an einem Ort gebündelt werden - was ja wirklich sehr einzigartig ist für München." Passend dazu widmet sich Anna dem Verbinden von verschiedenen Künsten: Musik und Malerei zum Beispiel.

(Foto: Catherina Hess)

Anna hat eigentlich Pharmazie studiert und kam autodidaktisch zum Malen. Die naturwissenschaftliche Neugierde bewahrt sie sich in ihrem kreativen Schaffen und geht auch mal Fragen nach wie: "Wie funktionieren Farben auf chemischer Ebene?" Die Farbe Blau sieht man oft in ihren Bildern: "Blau ist eine Farbe, in der ich mich sehr wohlfühle, weil sie für mich allumfassend ist."

(Foto: Catherina Hess)

In ihrem aktuellen Projekt experimentiert Anna mit der Verbindung von Musik und Malerei: "Was macht es mit meiner Malerei, wenn ich zum Beispiel ein Lied von einem Künstler, den ich im besten Fall auch persönlich kenne, auf Dauerschleife höre?" Zu Liedern des Hamburger Musikers Silent State malte sie eine Serie von Frauen-Aktbildern - und hörte dabei pro Bild stundenlang genau einen Song.

(Foto: Catherina Hess)

Wie bedingen sich Musik und Malerei wechselseitig? Anna fand für sich heraus: Die einzelnen Songs wirkten sich einerseits auf ihren Pinselstrich, aber auch auf ihre mentalen Stimmungen während des Malens aus, die dann wiederum in die Atmosphären der Bilder einflossen. Auch mit Münchner Künstlern hat Anna schon kollaboriert: Sie hörte das Lied "Weinen" des Musikers "Fahrlænd" auf Dauerschleife und kreierte so dessen Cover-Bild.

(Foto: Catherina Hess)

Stark und selbstbewusst wirken viele der Frauen auf Annas Bildern. Es gibt allerdings auch eine Aktmalerei einer Frau in gekrümmter Haltung. "Das ist tatsächlich das persönlichste Bild dieser Reihe", sagt Anna. "Oft wird von uns Frauen erwartet, dass wir nach außen stark und aufrecht wirken, und dennoch prasselt ja das Leben auf uns ein. Wir können uns aber selbst den Schutz geben, den wir brauchen. Das wollte ich mit dem Bild zeigen."

(Foto: Catherina Hess)

In ihrem nächsten Projekt möchte Anna mithilfe eines Geräts, das sowohl schleifen als auch bohren kann, Kronkorken nachhaltig verarbeiten, um daraus wiederum Kunst zu machen. "Ich möchte Kronkorken mit meiner Kunst, also zum Beispiel mit Leinwänden oder Skulpturen verweben, genauso wie ich versuche Musik und Malerei miteinander zu verbinden."

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