Münchner Stammstrecke:Luftballon legt S-Bahn lahm

Ausgerechnet im Feierabendverkehr: Die Stammstrecke in München wurde vorübergehend gesperrt, Zehntausende Pendler mussten auf andere Verkehrsmittel ausweichen oder warten. Schuld an dem Chaos war ein Luftballon - doch dem ging schnell die Puste aus.

Ein Luftballon in der Oberleitung hat am Abend vorübergehend den Betrieb der Münchner S-Bahn lahmgelegt. Bei dem Zwischenfall am Stachus entstand so viel Rauch, dass die Feuerwehr ausrückte und die Deutsche Bahn den S-Bahn-Tunnel in der Innenstadt gegen 17.50 Uhr vorsorglich sperrte.

Die Sperrung bremste vor allem Pendler Richtung Westen auf ihrem Heimweg aus: Nach Tutzing und Wolfratshausen verkehrten nur noch einzelne Züge ab Hauptbahnhof, die S8 ab Hackerbrücke, die S3 und S4 starteten ab Pasing, die S1 ab Moosach.

Zehntausende Pendler, die sich auf der Heimfahrt befanden, mussten auf die U-Bahn ausweichen, um von der Innenstadt zum Ost- oder Hauptbahnhof zu kommen; andere kamen gar nicht mehr vorwärts.

Die Folge: völlig überfüllte U- und Trambahnen, Nahverkehrszüge, die wegen des großen Andrangs auch nicht mehr fahrplanmäßig fahren konnten und so voll waren, dass normale Bahnreisende nicht mehr in den Zug kamen. In Pasing drängelten sich Hunderte auf dem Bahnhof. Obwohl das Notfallmanagement der Bahn griff, herrschte bei den Pendlern völlig Verwirrung wegen wechselnder Durchsagen und gegenteiliger Infos.

Hinzu kam, dass es in der U-Bahn seit Tagen ohnehin besonders eng zugeht: Wegen eines Schadens an den Drehgestellen stehen der MVG weniger Waggons als normal zur Verfügung.

Und der Luftballon? Woher er stammt, was es für einer war, ist völlig unklar: "Der ist zerfetzt", sagte ein Feuerwehrsprecher.

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