Eine ungewöhnliche Begegnung hatte eine Streifenbesatzung am Donnerstag in der Siedlung Ludwigsfeld. Gegen 18.45 Uhr fiel ihr ein Mercedes-SUV auf, hinter dessen Heckscheibe auf einem Display "politik- und gesellschaftskritische Botschaften" liefen, wie es die Polizei formuliert. Es waren vulgäre Beleidigungen gegen Außenministerin Annalena Baerbock und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Die Streife stoppte den Fahrer, einen 44-jährigen Juristen aus München. Er gab an, eine Schusswaffe im Auto zu transportieren; er besitze sie legal.
Weil sich der Mann "unkooperativ" verhalten habe, forderten die Polizisten Verstärkung an, am Ende standen neun Streifenwagen in Ludwigsfeld. Als die Beamten den Mann durchsuchten, bemerkten sie, dass er die Kontrolle mit seinem Handy aufgezeichnet hatte. In seinem Auto fanden sich in einem Waffenkoffer eine Pistole, zudem ein Beil. Ihn erwarten Anzeigen, unter anderem wegen Beleidigung von Personen des politischen Lebens. Der Mann sei Sportschütze, so die Polizei, und besitze neun Schusswaffen, auch Gewehre. Bislang sei er nie aufgefallen, jetzt ermittelt das Staatsschutzkommissariat.