Neuland:Bass und Nächstenliebe

"Selbst wenn wir damit am Ende nur 20 Leute mit unserer Hilfe erreichen, ist das schon mal ein Erfolg", sagt Adrian Fröhlich (links), hier mit Dennis Schild. (Foto: Ælex Kocso)

Nachrichten aus dem jungen München: Techno-Kollektive sammeln Spenden für Obdachlose.

Von Nicole Salowa

Dass die Rave-Szene mehr kann, als exzessiv zu feiern, will Adrian Fröhlich, 20, Gründer des Thounderground Kollektivs, mit einer Spendenaktion zeigen. Drei weitere Münchner Techno-Kollektive haben ihm bereits ihre Unterstützung zugesprochen. Das Ziel: Kleidung und Einnahmen an Obdachlose spenden. Dazu ruft Adrian in Telegram-Kanälen auf, inmitten von Meldungen über die nächsten, teils nicht angemeldeten Raves. Thounderground gibt es bereits seit vergangenem Jahr, seit diesem März veranstalten sie regelmäßig Partys in München und Umland.

Zufrieden schaut Adrian auf das Jahr zurück. Zwar hätten sie nicht viel Gewinn gemacht, aber eine große Reichweite aufgebaut, sagt er. Und diese Reichweite möchte er einsetzen. "Wenn wir die Chance haben, die Welt etwas besser zu machen, sollten wir sie auch nutzen. Wir wollen dieses Jahr ein Statement setzen und zeigen, dass es in unserer Szene vor allem um ein Miteinander und Nächstenliebe geht", sagt Adrian. Deshalb besteht seit Anfang Dezember die Möglichkeit, zu den Thounderground-Events Kleiderspenden mitzubringen. Mit Anteilen der Einnahmen sollen Lebensmittelgutscheine und Schlafsäcke gekauft werden. Einen Tag vor Heiligabend möchte Adrian zusammen mit anderen Kollektiven und dem Wissen der Obdachlosenhilfe "Aktion Brücke" die Spenden verteilen. Bisher sei zwar noch nicht sehr viel zusammengekommen. Und auch, wie viel Geld sie am Ende tatsächlich zur Verfügung haben werden, sei für sie als junges Kollektiv schwer zu sagen. "Selbst wenn wir damit am Ende nur 20 Leute mit unserer Hilfe erreichen, ist das schon mal ein Erfolg", sagt Adrian.

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