Mitspielen und gewinnen:Beweisen Sie Ihr München-Wissen

Lesezeit: 6 min

Organisiert und geordnet: So wirkt München auf den ersten Blick. Wer aber genau hinschaut, entdeckt viele Ungereimtheiten. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Das SZ-Sommerrätsel geht weiter. In der zweiten Folge geht es um ein Detail im Alten Hof, einen wichtigen Zeitvertreib - und wir schicken Sie zur Selfie-Schnitzeljagd an die Isar.

Von Jakob Wetzel und Stefan Simon

Sommerloch? Nicht mit uns! Die Süddeutsche Zeitung will Ihren "Urlaub dahoam" mit dem SZ-Sommerrätsel bereichern. Insgesamt vier Folgen sind es, jede besteht aus drei Teilen. Testen Sie in den Stadtgeschichten Ihr Wissen, lösen Sie das Foto-Rätsel Vier mal München und gehen Sie auf die neuen Selfie-Schnitzeljagden.

Spielen Sie mit und finden Sie jede Woche drei Lösungsbuchstaben. Mit etwas Glück können Sie einen Urlaub für zwei Personen oder andere Preise gewinnen. Die Spielregeln finden Sie ganz am Ende. Jetzt geht es aber zu den Aufgaben.

1. Stadtgeschichten: Alter, neuer Hof

Der Name trügt ein bisschen. "Alter Hof" heißt die alte Herzogsburg im Nordosten der Altstadt, aber alt ist dieser Hof eigentlich nur noch zur Hälfte. Speziell die nördlichen und östlichen Teile der einstigen Herzogsburg sind erst nach der Jahrtausendwende errichtet worden, also sogar ziemlich neu. Wer sich gedanklich ins ausgehende Mittelalter zurückversetzen möchte, in jene Zeit, in der es noch Bayernherzöge gab, die im Alten Hof lebten und regierten, der sollte in diesem Hof also ausschließlich in die südwestliche Ecke blicken, hin zu dem Torturm und dem mit Rauten und bunten Wappen bemalten hölzernen Erker, und die modernen Fassaden hinter sich ignorieren.

Der Alte Hof mit Torturm, Burg- und Zwingerstock. (Foto: Catherina Hess)

Es steckt viel Geschichte in diesem Gebäude. Der erste Herzog, der hier länger lebte, war ab 1255 Herzog Ludwig II., genannt "der Strenge". Sein Sohn Ludwig IV. der Bayer brachte es als erster Wittelsbacher zum König und Kaiser, und als solcher machte er den Alten Hof ab 1330 nicht nur zum festen Regierungssitz, sondern auch zu einem Zentrum der Gelehrsamkeit: Er versammelte von der Kirche verfolgte Dissidenten an seinem Hof.

Die katholische Kirche stritt damals darüber, ob sie nicht in Armut leben sollte wie einst Jesus Christus. Papst Johannes XXII. war diese Vorstellung freilich ein Graus; Andersmeinende ließ er verfolgen. Die bedrängten Denker verbündeten sich in ihrer Not mit dem Kaiser, denn der lag ebenfalls mit dem Papst über Kreuz. Gemeinsam zogen sie nach München. Und so saßen im Alten Hof schließlich Gelehrte wie Marsilius von Padua, Wilhelm von Ockham und Michael von Cesena und schrieben Traktate des Inhalts, der eigentliche Ketzer sei doch der Papst.

Legenden gibt es ebenfalls über die alte Herzogsburg. Die bekannteste lernt jedes Grundschulkind in München: Als Kaiser Ludwig der Bayer noch ein Säugling war, heißt es, soll ihn einmal ein zahmer Affe entführt, auf die Spitze jenes hölzernen Erkertürmchens im Hof geschleppt und erst nach langem, guten Zureden wieder heruntergebracht haben. Das war eine bemerkenswerte Leistung; schon deswegen, weil der Turm, der im Volksmund wegen dieser Legende "Affenturm" genannt wird, erst um 1470 errichtet, Ludwig aber schon 1282 geboren worden ist. Er muss bei diesem Vorfall also ein vergleichsweise altes Baby gewesen sein.

Die Herzöge bewohnten den Alten Hof bis ins 16. Jahrhundert; danach zogen sie in die "Neuveste", eine Trutzburg am heutigen Ort der Residenz. Im Alten Hof waren danach hauptsächlich Behörden untergebracht. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Burg teilweise zerstört, danach zum Teil rekonstruiert und seither immer wieder restauriert. In den 1960er Jahren wurden auch die Rauten und Wappen auf dem Affenturm neu ausgemalt. Würde freilich ein Bayernherzog von einst das Ergebnis sehen, er wäre wohl arg irritiert. Wieso?

D - In einem Segment des Fachwerks hat sich der Restaurator in der Farbe vergriffen: Die Rauten sind hier nicht blau, sondern grau.

E - Am Erker ist ein Bekenntnis zur Republik, also gegen die Monarchie versteckt: Rechts oben prangt das erst seit 1950 gültige Wappen des Freistaats Bayern.

F - Unten links hat ein womöglich aus dem Norden stammender Restaurator im bayerischen Rautenmuster eine blau-weiß-schwarze Raute des Hamburger Sportvereins versteckt.

Die richtige Antwort liefert den Lösungsbuchstaben.

Foto-Rätsel: Vier Mal München

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(Foto: Florian Peljak)
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(Foto: Robert Haas)
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(Foto: Stephan Rumpf)
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(Foto: Florian Peljak)

Gesucht wird dieses Mal ein Begriff, mit dem alle Menschen schon von klein auf etwas anfangen können - und wenn sie sich darauf einlassen, sogar bis ins hohe Alter. Die vier Bilder oben sind alle aus München. Gemeinsam führen sie zur Lösung, denn das Wort findet sich in jedem von ihnen.

Lösung ist der letzte Buchstabe des gesuchten Wortes.

Selfie-Schnitzeljagd: Brücken, Streifen und ein großer, kleiner Kreis

Die zweite Schnitzeljagd führt Sie an die Isar: Der Startpunkt befindet sich im Umfeld der Reichenbachbrücke. Sie erreichen ihn gut mit Tram- oder U-Bahn, aber natürlich auch mit dem Rad. Was brauchen Sie für die "Selfie-Schnitzeljagd"? Einen Zettel und einen Stift, denn diesmal müssen Sie etwas rechnen. Dazu brauchen Sie ein Smartphone oder Tablet: Hin und wieder werden Sie dazu aufgefordert, Selfies zu machen. Dabei geht es um Ihren Hintergrund: Achten Sie deshalb darauf, auf dem Selfie nicht zu viel Platz einzunehmen, denn was Sie zum nächsten Etappenziel bringt, sollte nicht von Ihnen verdeckt werden. Am besten halten Sie das Gerät etwa 1,90 Meter in die Höhe, halbwegs gerade und drücken Sie den Auslöser.

(Foto: Jakob Wetzel)

Start: Finden Sie in der Nähe der Reichenbachbrücke den Punkt, von dem aus Sie das Motiv oben gut sehen können. Bleiben Sie bitte genau dort und in diese Richtung gedreht stehen.

Schritt 1: Schießen Sie ein Selfie wie oben beschrieben. (Noch einmal: Verdecken Sie selbst dabei möglichst wenig auf dem Foto.) Suchen Sie auf dem Bild eine eckige Stolperfalle und folgen Sie dem Weg direkt dahinter - und zwar solange, bis Sie einen anderswo riesigen, in München aber etwas kleineren Kreis entdecken.

Schritt 2: Finden Sie heraus, wie groß dieser Kreis eigentlich sein müsste - gesucht ist der Durchmesser - und merken oder notieren Sie sich diese Zahl.

Schritt 3: Folgen Sie dem Weg durch einen bunten Tunnel, bis Sie zu Ihrer Linken hinter einem abgesägten Baum eine Skala sehen können.

Schritt 4: Jetzt müssen Sie rechnen. Teilen Sie die Zahl, die Sie sich vorhin gemerkt haben, durch die niedrigste Zahl über Null, die Sie auf dieser Skala sehen. Vom Ergebnis bilden Sie die Quersumme. Diese sollten Sie sich notieren. Sie werden sie am Ende brauchen.

Schritt 5: Setzen Sie Ihren Weg in der bisherigen fort, bis Sie zum ersten Mal auf dieser Tour einen Zebrastreifen sehen. Überqueren Sie ihn und setzen Sie den Weg in dieser neuen Richtung fort.

Schritt 6: Ohren auf! Sie sollten es plätschern hören. Suchen Sie die größte Quelle des Plätscherns und postieren Sie sich so, dass Sie frontal vor einem Kranz stehen. Schießen Sie in dieser Position das nächste Foto mit dem Selfie-Trick.

Schritt 7: Folgen Sie der Richtung des weißen Pfeiles, den Sie auf dem Foto sehen können - aber gehen Sie dabei auf der von Ihnen aus rechten Straßenseite, und achten Sie auf Ihre Umgebung! Sobald Sie einen unverputzten Kamin aus Ziegeln sehen, biegen Sie scharf rechts ab. Vorsicht: Wenn Sie vor sich eine Ampel sehen, haben Sie die richtige Abzweigung bereits verpasst und müssen umkehren.

Schritt 8: Gehen Sie dort entlang, wohin Ihnen kein Auto folgen darf, ein Radfahrer aber schon.

Schritt 9: Gehen Sie über die Brücke und folgen Sie dem Weg, an dem die fortlaufenden, schwarz auf weiß gedruckten Nummern der Laternen einstellig bleiben.

Schritt 10: Sollten Sie einen der wenigen Wege finden, die in München nach einer Frau benannt sind, folgen Sie ihm - bis die Nummerierung der Laternen am Ende angekommen ist.

Schritt 11: Vor einem Holzhaus müssen Sie ein weiteres Mal über eine Brücke gehen.

Schritt 12: Finden Sie ein Haus, von dem aus acht Menschen von Balkonen winken, und zählen Sie die Tiere, die auf die Wand gemalt sind - und zwar ausschließlich auf diese eine Wand. Wenn Sie eine gerade Anzahl von Tieren finden, biegen Sie rechts ab. Andernfalls gehen Sie links.

Schritt 13: An der nächsten Kreuzung nehmen Sie den tiefstgelegenen Weg.

Schritt 14: Biegen Sie fünf Mal scharf ab.

Ziel: Sobald Sie rechts ein prächtiges gelb-weißes Gebäude sehen, sind Sie am Ziel: Gesucht ist das erste Wort auf dem großen Messingschild. Jakob Wetzel

Die Lösung ist ein Buchstabe aus dem gesuchten Wort. Der wievielte, verrät Ihnen das Ergebnis aus Schritt 4.

So können Sie am Gewinnspiel teilnehmen

Sammeln und sortieren Sie die Buchstaben: Stadtgeschichten, Selfie-Schnitzeljagd und Vier mal München - jedes Rätsel hat einen Buchstaben als Lösung.

Wer am wöchentlichen Gewinnspiel teilnehmen möchte, muss alle drei kennen - und sie außerdem in alphabetische Reihenfolge bringen. Es gibt in jeder Sommerrätsel-Folge drei Preise zu gewinnen.

Wer am Ende den Hauptpreis gewinnen will, muss alle vier Folgen des Sommerrätsels lösen; wir verlosen daneben auch zwei Sonderpreise. Die insgesamt zwölf Buchstaben, die im Lauf der vier Wochen gesammelt werden, müssen dazu in eine neue Reihenfolge gebracht werden - und genau das ist die letzte Aufgabe: Bilden Sie aus den zwölf Buchstaben das gesuchte Lösungswort. Mit ein bisschen Knobeln kommen Sie sicher darauf. Ein Tipp: Regelmäßige und aufmerksame SZ-Leser sind möglicherweise leicht im Vorteil.

Einsendeschluss: Die Sommerrätsel erscheinen in vier Folgen, vom 31. Juli 2020 an immer freitags in der Süddeutschen Zeitung; in der digitalen Ausgabe werden sie bereits am Vorabend um 19 Uhr veröffentlicht. Um die Aufgaben zu lösen und am Gewinnspiel teilzunehmen, haben Sie jedes Mal Zeit bis zum Mittwoch der Folgewoche - und zwar genau bis 24 Uhr.

Bis zu diesem Zeitpunkt können Sie die Lösungsbuchstaben (drei für die Wochen-, zwölf für die Hauptpreise) im Internet auf sz-erleben.de/sommerraetsel eingeben; sie finden dort auch ausführliche Teilnahmebedingungen sowie Hinweise zum Datenschutz.

Wir verwenden persönliche Daten ausschließlich, um die Gewinner ermitteln und benachrichtigen zu können. Eine Weitergabe der Daten oder ihre Nutzung zu anderen Zwecken ist ausgeschlossen. Die Teilnahme per Post oder auf anderen Wegen ist in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise und damit verbundener Beschränkungen leider nicht möglich.

Aufgelöst werden die Rätsel am Freitag, 28. August. Dann wird auch die Gesamtlösung veröffentlicht, die sich durch die zwölf einzelnen Rätsel ergibt.

Die Gewinnerinnen und Gewinner sowohl der Wochen- als auch der Hauptpreise werden per Los bestimmt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Auszahlung der Preise ist nicht möglich. Wer gewinnt, wird direkt benachrichtigt; eine Veröffentlichung der Namen erfolgt nicht.

© SZ vom 07.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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