München:Streit vor Gericht

Angebote der Schule der Phantasie fallen zum Teil aus

Von Jakob Wetzel

Sie soll die Kreativität der Kinder wecken; die Grundschüler arbeiten mit Holz und Ton, mit Stein, Farben, Stoff, Korken oder auch mit Baumrinde und Tannenzapfen. Seit mehr als 35 Jahren ergänzt die städtische Schule für Phantasie den Regelunterricht an Münchner Grundschulen. An diesem Montag haben die Kurse wieder begonnen; sie sind laut Bildungsreferat fast ausgebucht. Doch elf Grundschulen bleiben in diesem Schuljahr außen vor.

Grund sind zwei Gerichtsverfahren. Die Lehrkräfte der Schule der Phantasie sind keine Beamten oder Angestellten, sondern Selbständige aus unterschiedlichen künstlerischen Berufen. Für ihre Arbeit erhalten sie von der Stadt ein Honorar. Zwei Kursleiter aber haben nun auf eine Festanstellung geklagt: Ihre Kurse finden nicht als zusätzliches Angebot am Nachmittag statt, vielmehr unterrichten sie an Grundschulen mit gebundenem Ganztagsunterricht, und hier sind ihre Kurse eingebettet in den regulären Stundenplan. Das erste Verfahren habe die Stadt bereits gewonnen, teilt das Bildungsreferat auf Anfrage mit, das zweite sei für diesen Freitag angesetzt. Dennoch habe die Schule der Phantasie ihr Angebot erst einmal eingeschränkt. An den 40 Grundschulen, an denen die Kurse nachmittags als Zusatzangebot laufen, finden sie wie gewohnt statt. In elf Grundschulen mit gebundenem Ganztag aber fallen sie in diesem Schuljahr aus. Die Schule der Phantasie habe sich vorübergehend als Kooperationspartner zurückgezogen, erklärt die Stadt. Im nächsten Schuljahr werde sie wohl wieder einsteigen. Die Schulen seien frühzeitig über den Ausfall informiert worden, sagt das Bildungsreferat weiter. Einen Engpass bei der Kinderbetreuung habe es nicht gegeben.

© SZ vom 17.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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