"Ein Fitnessstudio", sagt Manfred Spannagl (CSU), "kann sich nicht jeder leisten." Sport im Freien auszuüben dagegen koste in der Regel nichts. Und Corona habe den Trend, sich unter freiem Himmel sportlich zu betätigen, noch verstärkt. Spannagl, ehemals Vorstand beim SV Aubing und mittlerweile in der Lokalpolitik engagiert, hat jetzt etwas entdeckt, was es in vielen Städten bereits gibt: sogenannte Sportboxen.
Diese Outdoor-Schränke, zu finden meist in Grünanlagen, sind mit einer breiten Auswahl an Fitness- und Spielgeräten bestückt. In ihnen lagern beispielsweise Hanteln, Bälle, Springseile und diverse Bänder, aber auch Faszienrollen oder Yogamatten. Wer die Box öffnen und das Angebot nutzen will, braucht lediglich eine App herunterzuladen und sich für eine einmalige Gebühr von 50 Cent zu registrieren. Die Ausleihe selbst ist dann kostenlos. In den Behältern integrierte Kameras sollen Diebstahl und Vandalismus vorbeugen.
Städte wie Köln, Stuttgart oder Karlsruhe haben gute Erfahrungen mit den Sportboxen gemacht, weshalb der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied nun dafür wirbt, diese Schränke auch in München aufzustellen. In ihrem Stadtbezirk könnten sich die Lokalpolitiker das Angebot im Bereich der Langwieder Seenplatte, in der Aubinger Lohe und im Grünzug zwischen Freiham und Neuaubing vorstellen. Bislang gibt es die in der Anschaffung rund 13 000 Euro teuren Schränke in der Stadt noch nicht.
Die Idee, Menschen damit den Zugang zum Sporttreiben zu erleichtern, befürwortet man im städtischen Sportamt. "Hoch einzuschätzen" sei dabei insbesondere "der konzeptionelle Grundgedanke zur Förderung des Breitensports, der wiederum einen positiven Effekt auf die Bewegungs- und Gesundheitsförderung in der Gesellschaft hat", sagt Sprecher Thomas Groß. Baurechtliche Aspekte, Betrieb, Instandhaltung sowie Hygiene- und Schutzmaßnahmen müssten aber "an anderer Stelle geklärt und entschieden werden".