Landgericht München I:Erkaufter Missbrauch von 13-Jähriger - Mann zu Haftstrafe verurteilt

Das Gericht verhängte nicht nur eine Geldstrafe, es ordnete auch an, dass Jan K. das gestohlene Geld zurückzahlen muss. (Foto: Frank Leonhardt/dpa)

Ein Mann missbraucht ein Mädchen sexuell - und entlohnt sie dafür mit Geld, Zigaretten und anderem. Der Angeklagte habe die kindliche Geschädigte "als reines Sexualobjekt behandelt", urteilt der Richter.

Wegen sexuellem Missbrauch einer 13-Jährigen gegen Bezahlung und Geschenke hat das Landgericht München I am Mittwoch einen Mann zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der 26-Jährige das Mädchen im Dezember 2022 und Januar 2023 in 17 Fällen missbraucht hat. Außerdem hat er demnach kinderpornografische Inhalte besessen. Dem Urteil lag eine Verständigung zwischen den Parteien zugrunde; es ist noch nicht rechtskräftig.

Der Mann hatte das Mädchen auf Instagram kennengelernt und es für den wiederholten Geschlechtsverkehr absprachegemäß mit Bargeld oder Zigaretten, Kleidung und auch einem teuren Handy entlohnt. In seiner mündlichen Urteilsbegründung hob der Vorsitzende Richter hervor, dass der Mann die kindliche Geschädigte "als reines Sexualobjekt behandelt und zu einer Ware entmenschlicht" habe.

Zu seinen Gunsten sprach, dass er sich in einem Brief bei seinem Opfer entschuldigt und ein Schmerzensgeld versprochen habe. Außerdem räumte der bislang nicht Vorbestrafte die Taten im Rahmen der Verständigung ein und ersparte der Jugendlichen damit eine Aussage vor Gericht.

"Zu Lasten des Angeklagten hat das Gericht berücksichtigt, dass die Geschädigte bei den verlangten Sexualpraktiken teils heftige Schmerzen erlitten hat", teilte ein Gerichtssprecher mit. Auch nach dem Urteil unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern wurde die Fortdauer der Untersuchungshaft angeordnet.

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