München:Polizei verhindert Massenschlägerei

Zwei Jugendgruppen verabreden sich offenbar gezielt zum Prügeln

Aufmerksame Anwohner und zahlreiche Streifen der Münchner Polizei haben am frühen Samstagabend offenbar eine Massenschlägerei in der Plinganserstraße verhindert. In der Nähe vom Harras hatten sich nach Polizeiangaben gegen 18.20 Uhr etwa 70 Jugendliche versammelt - allerdings nicht für eine spontane Party, sondern, so die Vermutung der Ermittler, um sich zu prügeln.

Mehrere Anwohner und Passanten alarmierten die Polizei, die Leitstelle des Präsidiums schickte sofort ein Großaufgebot los: 18 Streifenwagen rückten an, dazu Kräfte des Unterstützungskommandos. Die etwa 30 Polizisten schafften es, die Situation zu entschärfen, bevor es zu einer Schlägerei unter den jungen Männern kam. Die Sicherheitskräfte nahmen die Personalien der Jugendlichen auf und erteilten Platzverweise. Ein Teilnehmer erstattete eine Anzeige wegen einer Ohrfeige, die er nach eigener Aussage kurz zuvor hatte hinnehmen müssen. Er identifizierte drei Männer, die ihn angegangen haben sollen, es wird deshalb wegen Körperverletzung ermittelt.

Er könne sich nicht erinnern, dass sich in jüngster Zeit eine solche Masse an Leuten - zumal an Jugendlichen - zu einer Prügelei verabredet habe, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings wissen die Ermittler nicht, was genau hinter dem Treffen steckte: Offenbar standen sich zwei Gruppen gegenüber, die jeweils überwiegend aus Jugendlichen griechischer und bosnischer Herkunft bestanden und aus noch unbekanntem Grund Streit miteinander gehabt haben müssen. Die Beteiligten seien nicht der Ultra-Szene zuzuordnen, das Treffen habe also nichts mit Fußball zu tun gehabt. Die Jugendlichen selbst schweigen, es habe bislang keiner aufgeklärt, was es mit dem Treffen auf sich gehabt habe, sagte der Sprecher der Polizei.

© SZ vom 08.03.2016 / kham - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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