Wer hat als Kind nicht Daniel Düsentrieb bewundert, diesen genialen Tüftler, wohnhaft in Entenhausen. Ein Erfinder, wie wir ihn uns vorstellen: ein wenig verschroben, etwas schusselig, ja, das mag sein - aber eben voller Ideen. Mit der Wirklichkeit hat dieses Bild des Erfinders wenig zu tun. Die wenigsten tüfteln in einer Garage selbstvergessen vor sich hin, die meisten arbeiten in einem Unternehmen. Und werden dafür bezahlt, Neues zu erfinden.
Wer etwas erfunden hat, der kann seine Idee beim Deutschen Patent- und Markenamt anmelden. Das ist seit 70 Jahren in München, die Vorgängerbehörden waren in Berlin. 1949 wurde es an der Isar wiedereröffnet. Dort werden Erfindungen geprüft, von Experten wie der Medizintechnikerin Veronika Kleißl. Sie ist auf Magnetresonanztomographie spezialisiert und bearbeitet die Anmeldungen aus diesem Bereich. Ist die Erfindung wirklich neu? Oder gibt es sie noch nirgendwo auf der Welt? Steckt eine erfinderische Leistung dahinter? Wenn ja, dann stehen die Chancen gut, dass Kleißl ein Patent erteilt.
Im vergangenen Jahr wurden beim Deutschen Patent- und Markenamt fast 68 000 Erfindungen angemeldet - längst nicht alle erhielten ein Patent. Nur ein kleiner Teil von ihnen, etwa fünf Prozent, wurden nicht von Unternehmen angemeldet. Wahrscheinlich sind auch von diesen Erfindungen die wenigsten in einer Garage entstanden. Aber sie stammen aus der Feder eines freien Erfinders. Einem, der vielleicht ein bisschen so ist wie Daniel Düsentrieb.
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