Etwa 45 000 Menschen sind am Münchner Königsplatz zusammengekommen, um gegen den Angriffskrieg von Wladimir Putin zu demonstrieren - weit mehr als zunächst angemeldet waren. Zu Beginn ging man von gut 5000 Teilnehmern aus. Doch bereits die Ukraine-Demos am Wochenende - bei denen insgesamt 11 000 Menschen auf die Straße gingen - zeigten: Der Andrang ist meist größer als von den Veranstaltern zunächst angenommen.
Als Redner angekündigt: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, die beiden Generalkonsuln der Ukraine und der USA und viele weitere Vertreter aus der bayerischen Politik. Mit der Kundgebung setzten die Parteien am politischen Aschermittwoch, der sonst im Zeichen des Parteienstreits und der wechselseitigen Beschimpfungen steht, bewusst ein gemeinsames Zeichen gegen die russische Aggression.
Blau und gelb - die Nationalfarben der Ukraine - waren bei den Teilnehmern der Demo sehr präsent. Einige hatten Flaggen dabei, andere trugen gelbe Jacken zu blauen Jeans.
Viele hatten Plakate mitgebracht: "Stop Putin" war darauf zum Beispiel zu lesen.
Ein Symbol, das man häufig auf der Demonstration sah: die Friedenstaube.
Die Demonstranten drückten ihre Solidarität mit den Ukrainern und Ukrainerinnen auch direkt aus, etwa mit diesem Plakat: "Hand in Hand with Ukraine" hielten sie in die Höhe.
Andere hatten sich ihre Botschaft dagegen auf die Maske geschrieben - wie diese Demonstranten.
Auf der Bühne versammelten sich viele prominente Redner: "Wir werden unter keinen Umständen einen Krieg, einen nicht provozierten Angriffskrieg in Europa akzeptieren, niemals", sagte etwa Ministerpräsident Markus Söder.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sprach als erster Redner auf dem Königsplatz von einem "menschenverachtenden und völkerrechtswidrigen Krieg gegen friedliche Bürger". Er appellierte an den russischen Präsidenten: "Stoppen Sie diesen verrückten Krieg - sofort."
Applaus brandete auf, als der ukrainische Generalkonsul Yuriy Yarmilko auf die Bühne trat. Er sprach nicht nur von Genozid-ähnlichen Zuständen in seinem Land, sondern forderte die Menschen auch auf: "Helfen Sie uns zu kämpfen. Glauben Sie an unsere Tapferkeit und stärken Sie uns."
Der Zustrom war in der Spitze so hoch, dass sich die Menschen über die Karlstraße bis zurück in Richtung Karolinenplatz stauten. Nach den Hauptrednern ließ der Andrang etwas nach.