Münchens junge Kreative:Räume zum Leuchten bringen

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Kunst mit Neonschildern: Sara Misztela. (Foto: Robert Haas)

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht und ihnen über die Schulter geschaut. Heute: Sara Misztela.

Von Sina Nachtrub

Bunte Plexiglasscheiben stehen neben Styroporplatten, davor liegen verschiedene LED-Kabel und Drähte. Wenn Sara Misztela ihrer Kunst nachgeht, sieht es mehr nach einer Werkstatt als nach einem Atelier aus. Seit zwei Jahren baut sie individuell angefertigte Neonschilder. Angefangen hatte es mit einer leeren Wand im eigenen Schlafzimmer, inzwischen kommt sie mit den Aufträgen gar nicht mehr hinterher.

(Foto: Robert Haas)

Neonschilder gefielen Sara schon länger, aber keines passte zu ihrem Schlafzimmer. "Dann dachte ich mir: Wie schwer kann es schon sein, so was selbst zu machen?", erzählt sie. Ein YouTube-Tutorial und etwas Ausprobieren später hielt sie ihr erstes eigenes Schild in der Hand. Ist das nicht gefährlich? "Ich hatte keine Berührungsängste", sagt Sara. Durch ihre Arbeit als Tontechnikerin hatte sie bereits Erfahrung mit Elektronik.

(Foto: Robert Haas)

Neben dem Gestalten der Neonschilder malt Sara bereits seit ihrer Jugend. "Die Schilder sind für mich der perfekte Ausgleich zum Malen geworden", sagt Sara. Malen bedeute für sie, Entscheidungen zu treffen. Hier fokussiert sie sich inzwischen auf das Upcycling alter Ikea-Leinwände. Besonders gerne fügt sie dort japanisch inspirierte Motive wie das Godzilla-Girl oder Plüschtiere ein.

(Foto: Robert Haas)

Ihre Neonschilder sind inzwischen besonders bei Bands und Künstlern beliebt. So erstellte sie bereits welche für die Shows von Malik Harris, Cosby oder auch für Samuel Koch. In Feinarbeit versteckt Sara dafür die Kabel hinter den LED-Streifen und fügt Besonderheiten wie reflektierende Stoffe hinzu. "Präzise Sachen liegen mir. Ich bin, ich möchte fast sagen kleinkariert, auf jeden Fall feinmotorisch", sagt sie.

(Foto: Robert Haas)

Seit zwei Jahren arbeitet Sara in Teilzeit, um mehr Zeit für ihre Kunst zu haben. "Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, mich komplett darauf zu konzentrieren", sagt sie. "Ich will die Visionen von anderen zu Realität werden lassen und Räume zum Leuchten bringen." Der nächste geplante Schritt ist jetzt erst mal, die beiden Disziplinen zu verbinden und Gemälde mit LED-Leuchtstreifen zu kreieren.

(Foto: Robert Haas)

Ihre bisher größte Herausforderung, an der sie momentan arbeitet, ist die Gestaltung der Lichtinstallation in der neuen Bar Live/Evil in der Fat Cat. Daneben warten auch noch mehr als 30 andere Aufträge auf sie. Hilfe dazu holen will sie nicht. "Das würde ziemlich wegführen von dem, was mir das Neonschild-Bauen gibt. Ich will einfach meine Designs umsetzen und dabei den Kopf ausschalten."

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